// lieferbeginn readonly Skip to main content

„Wird es jetzt jedes Jahr so heiß?“

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

Auf dem Weg in unseren Urlaub sind wir dieses Jahr durch Österreich und Slowenien gefahren – genau an dem Wochenende, als dort die schweren Unwetter wüteten und so viel Zerstörung brachten. Auf dem Rückweg fuhren wir durch die Gewitter, die den Frankfurter Flughafen lahmlegten und Teile von Nürnberg unter Wasser setzten. Unser Aufenthalt in Kroatien war wunderschön, aber geprägt von großer Hitze. „Meinst du, es wird jetzt jedes Jahr so heiß?“, fragten meine Kinder. „Meinst du, es gibt jetzt jedes Jahr so schlimme Unwetter?“ „Und wenn unser Haus mal zerstört wird, was machen wird dann?“
Ich empfinde das Antworten auf diese Fragen als große Herausforderung. Dabei habe ich als Redakteurin der Kinderzeitung ziemlich viel Übung darin, Kindern die Welt (auch die schlimmen Dinge, die dort passieren) zu erklären. Und zwar so, dass Hoffnung und Zuversicht immer einen Platz in den Texten finden.
So sollte ich es wohl auch halten, wenn ich mit meinen Kindern über den Klimawandel rede. Ehrlich sein, nichts beschönigen oder leugnen. Klar machen, dass es wichtig ist, etwas zu tun, aber dabei keine Angst machen. Denn Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Und dann versuchen, ein gutes Vorbild zu sein und klimafreundlich zu handeln, soweit es einem möglich ist und ohne, dass der Spaß und der Genuss ganz auf der Strecke bleiben.
Wir haben Solarmodule auf dem Dach, tanken mit dem Sonnenstrom unser Auto und heizen unseren Aufstellpool damit. Das finden die Kinder ziemlich cool und lieben es, dass das Elektroauto so schön leise ist. Wir verzichten nicht ganz auf Fleisch, probieren aber immer mal wieder vegetarische Alternativen aus und mittlerweile essen die Kinder meine Linsenbolognese lieber als die Variante mit Hackfleisch. All die kleinen privaten Maßnahmen werden das Klima nicht retten können, das ist mir natürlich klar. Sie zeigen Kindern aber zumindest, dass handeln und offen sein für Neues besser ist, als in Schockstarre zu verharren oder sich jammernd die guten alten Zeiten zurückzuwünschen. Denn die Zukunft unserer Kinder wird heute gemacht. Machen Sie mit?

Ein schönes Wochenende wünscht
Kerstin Petry