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„Wenn ich 18 bin …“

Von Eva Fauth

In den letzten Monaten habe ich sehr oft gehört: „Wenn ich 18 bin …“ Meist in Situationen, in denen mein ältester Sohn und ich nicht einer Meinung waren – dann wurde dieser Satz wie ein Trumpf ausgespielt. Was den Pünktchen folgt, stand unausgesprochen im Raum. Oder auf den Punkt gebracht: „Dann mache ich, was ich will!“
Und es stimmt ja auch: Mit 18 ist man volljährig. Das fühlt sich nicht nur an wie die große Freiheit – man hat einfach auch viel mehr Freiheiten. Mit 18 kann man allein Auto fahren, sich in der Schule selbst Entschuldigungen schreiben, bei der Bundestagswahl wählen gehen, Handyverträge abschließen und noch viel, viel mehr. Mit 18 kann man seine eigenen Entscheidungen treffen und wird vor dem Gesetz als Erwachsener behandelt. Der 18. Geburtstag – es ist ein echter Meilenstein im Leben.
Im konkreten Fall nicht nur für meinen Sohn, sondern auch für die Familie – und eben auch für mich. Zum Geburtstag habe ich für ihn ein Fotobuch gemacht und bin dabei auf Zeitreise durch diese 18 Jahre gegangen. All die Babybilder, Kindergarten, Schule, Freunde, Familienfeste und Reisen – ganz oft habe ich beim Raussuchen der Bilder gedacht: „Unglaublich, was er in dieser Zeit schon erlebt hat!“ Was wir gemeinsam erleben durften. Manchmal bin ich ein bisschen melancholisch geworden, viel öfter aber habe ich bei all den schönen Erinnerungen gegrinst und mich gefreut – über diese 18 Jahre, die für meinen Sohn ja erst der Anfang sind.
Und nun ist der große Tag gekommen: der 18. Geburtstag! Vermutlich wird vieles in seinem Leben erst mal weitergehen wie immer – allein, weil er noch zur Schule geht und zu Hause wohnt. Aber wenn wir uns mal wieder uneins sind, kann er jetzt sagen: „Ich bin 18!“ Und tun, was er für richtig hält. Aber Erwachsensein bedeutet ja nicht Alleinsein – ganz sicher werde ich ihn auf seinem eigenen Weg weiter begleiten und unterstützen. So ist das nun mal für Eltern – Kinder bleiben immer Kinder, auch mit 18.
Aber jetzt wird erst mal gefeiert – herzlichen Glückwunsch!

Eva Fauth