// lieferbeginn readonly Skip to main content

Weg mit den Hausaufgaben!

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

Hausaufgaben sind toll! Das finden Kinder ungefähr bis zum dritten Schultag. Von da an geht es mit der Motivation und der Begeisterung bei den meisten drastisch bergab. Dieses Phänomen betrifft allerdings nicht allein die Kinder, auch viele Eltern finden das Konzept Hausaufgaben zumindest überdenkenswert. Schließlich sind sie dafür verantwortlich, die im Keller befindliche Motivation wieder hoch an den Schreibtisch zu holen – und das ist eine Aufgabe, die oft auf Kosten des lieben Familienfriedens geht.
Ich gehöre definitiv auch zu den Müttern, die Hausaufgaben keine Träne hinterherweinen würden und die Gründe dafür sind vielfältig. Zunächst einmal stehe ich sehr auf den lieben Familienfrieden. Ich möchte die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringe, lieber genießen, anstatt sie mit ständigen Diskussionen über das Lernen oder die Hausaufgaben zu füllen. Und ganz ehrlich: Ich verstehe, dass die Kinder sich nach sechs Stunden Schule nicht enthusiastisch auf die Hausaufgaben stürzen, wenn die Legokiste im Zimmer nebenan um Aufmerksamkeit buhlt. Ich wäre wohl auch nicht begeistert, wenn ich jeden Tag Arbeit mit nach Hause nehmen müsste.
Hausaufgaben können außerdem eine ziemlich ungerechte Angelegenheit sein, denn Kinder brauchen bei der Erledigung oft Unterstützung. Diese können aber nicht alle Eltern leisten, sei es aus zeitlichen Gründen oder weil sie vom Stoff her irgendwann nicht mehr mithalten können. Zudem müssen alle Kinder dasselbe lernen, unabhängig von ihrem Kenntnisstand. Da ist es doch kein Wunder, dass sich ein Kind, das bereits wunderschöne Schreibschrift-As fabriziert, mit Händen, Füßen und Füller dagegen wehrt, weitere fünf Reihen mit diesem Buchstaben zu füllen.
Deshalb mein Vorschlag: Nach der Schule und einem gemeinsamen Mittagessen gibt es eine weitere betreute Hausaufgaben- oder Lernstunde in der Schule mit individuellen Aufgaben und der Möglichkeit, Fragen zu stellen. Danach geht es dann nach Hause zur Legokiste und dem lieben Familienfrieden oder einer Diskussion über das unaufgeräumte Kinderzimmer. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Es grüßt dich herzlich von der Hausaufgabenfront, deine
Kerstin Petry