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„Wann krieg ich einen Hund?“

Von Eva Fauth

„Ich will…. Hundkatzemausegal– ein Tier zum Kuscheln und Liebhaben halt!“ An diesem Thema kommt wohl keine Familie vorbei. Und so diskutiere auch ich immer wieder mit meinen beiden Jungs, ob nun ein Hund (der Jüngere) oder eine Katze (der Große) das Familienleben unglaublich bereichern oder den Alltag viel komplizierter machen würden.
Diese Diskussionen haben sich im Laufe der Zeit verändert: Als sie kleiner waren, wurde gequengelt und aufgezählt, wer alles Hundkatzemausegal hat und wie süß die doch sind. Meist endete es mit: „Alle haben… nur wir nicht!“ Dazu diese Blicke – enttäuscht, wütend, traurig… Große Kinderaugen halt. Als sie älter wurden, ging’s weiter mit Argumenten: Wir haben Platz und alle helfen mit, hoch und heilig versprochen. Jeder geht Gassi, auch bei Wind und Wetter und ganz egal, was die Freunde machen. Nein, das Katzenklo müffelt nicht tagelang vor sich hin. Und die Haare überall? Es gibt ja Staubsauger! Dann wurden weitere Taktiken ausprobiert. Besonders beliebt: „Wandern? Wenn wir einen Hund hätten, würden wir mitgehen… Aber so – nö!“
Derweil sind bei Freunden und Nachbarn Hamster und Hasen ein- und wieder ausgezogen, süße Kätzchen wurden bewundert und immer, wenn meine beste Freundin ein paar Tage mit ihrem Hund bei uns verbracht hat, fing die Diskussion von vorne an. Ich bin bei meinem „Nein“ geblieben und habe mich dabei immer ein bisschen schlecht gefühlt. Denn schließlich weiß ich auch: Kinder können von Tieren profitieren, lernen Verantwortung zu übernehmen. Tiere sind Freunde, Tröster, Beschützer. Stimmt alles.
Aber es müssen eben alle in der Familie wollen. Ich hatte nie Haustiere und wollte nie welche. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und meine Großeltern hatten Hühner und Stallhasen, ich mag Hunde, habe aber oft ein bisschen Angst vor ihnen, und mit Katzen konnte ich noch nie was anfangen. Ehrlich gesagt dachte ich, das Thema sei inzwischen auch durch. Der Große ist nun 18, der „Kleine“ wird 16 – und dann kam wieder meine beste Freundin vorbei. Ihr Hund ist vor einem Jahr gestorben und nun ist sie wieder auf der Suche. Zusammen haben wir „Hunde in Not“-Videos angeschaut – und die Jungs haben mich ertappt, als ich ins Schwärmen geraten bin: „Ist der süß!“
Wieder ging es los – und als mein Großer mich darauf hingewiesen hat, dass die beiden ja vielleicht nicht mehr ewig zuhause wohnen werden und ich dann noch den Hund hätte, hat mich das doch eiskalt erwischt. Über diese Zeit möchte ich eigentlich noch gar nicht nachdenken. Und es stimmt: Einige Freunde, deren Kinder älter sind als meine, haben inzwischen einen Hund.
Dennoch: Ich bleibe bei meinem Nein. Meinem Sohn habe ich gesagt, dass er dann ja auch selbst entscheiden kann, ob er in einer eigenen Wohnung Hundkatzemausegal haben möchte. Beim Gassi gehen springe ich gerne mal ein!

Eva Fauth