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Urlaub ohne Kinder

Von Andrea Früauff

Früher haben wir schon beizeiten überlegt, wo es in den Ferien hingehen könnte. Wenn wir zu spät dran waren, gab es keine Flüge mehr oder die Unterkünfte waren total überteuert. Die Interessen beim Familienurlaub waren vielfältig. Erholung stand für uns Erwachsene im Vordergrund, für die Kinder eher Spaß und Action. Strandnähe sollte sein, aber auch nicht allzu viel Entfernung zur nächsten Stadt für einen abendlichen Bummel über die Promenade. Möglichst ein paar Sehenswürdigkeiten in der Nähe und ein Restaurant, damit man niemand kochen muss. Die Kinder verlangten einen Pool mit Rutschen und Sportmöglichkeiten oder eine Begleitung, falls nur eines von ihnen mitfuhr. Meist einigten wir uns auf einen Pauschalurlaub oder Ferienwohnungen irgendwo im Süden.

Heute sind die Kinder groß und unsere Bedürfnisse haben sich verändert. Wir warten bis zwei Wochen vor dem Urlaub, schauen wo das Wetter gut ist, und buchen kurzfristig – außerhalb der Ferien. Jeder hat nur ein bis zwei Satteltaschen dabei, die E-Bikes kommen auf den Fahrradträger, und dann geht’s los. Keine quengelnden Kinder auf der Rückbank, die ständig fragen, wann wir da sind, oder jammern, dass ihnen schlecht ist. Wir schlafen aus, frühstücken ausgiebig und gestalten dann den Tag nach unseren Bedürfnissen, meist auf dem Rad. Wir fahren an Flüssen entlang, mitten ins Stadtzentrum oder steile Anstiege zu einer Burg hinauf. Wo es uns gefällt, machen wir eine Rast, hängen die Füße ins Wasser, genießen ein kühles Getränk oder eine Mahlzeit und abends gönnen wir uns eine ordentliche Unterkunft. Das ist unsere Art zu reisen. Unsere Tochter hat darauf keine Lust mehr, obwohl sie inzwischen selbst stolze Besitzerin eines – von mir abgelegten – E-Bikes ist. Schade eigentlich – aber für uns sehr entspannt.

Einen schönen Urlaub wünscht

Andrea Früauff