
Reden wir heute doch mal übers Kiffen. Ist ja erlaubt jetzt, zumindest in gewissen Maßen und nach gewissen Spielregeln. Und tatsächlich ist das Thema überall präsent, gerade in den Medien. Mir geht’s aber darum, wie man in der Familie übers Kiffen redet. Nun, wo das Zeug rein rechtlich gesehen nicht mehr versteckt und heimlich gequalmt werden muss, wo in vielen Gärten eine neue Liebe zu Pflanzen erblüht ist, wo das Rauchen scheinbar wieder cool geworden ist und die Meinung vorzuherrschen scheint: „Ist doch legal, kann ja nicht so schlimm sein!“
Kiffen zum Thema machen: Das Wichtigste aus meiner Sicht ist genau das – darüber reden. Und jetzt sogar noch mehr. Denn was sich ja nicht verändert hat, sind die Gefahren, die es gerade für Teenager birgt. Dass diese gerade durch das neue Gesetz hoch- und runtergebetet werden, ist tatsächlich etwas Gutes. Haschisch und Marihuana sind keine Tabuthemen mehr. Und genau wie alle Eltern längst übers Rauchen und Alkohol mit ihren Kindern sprechen, sollten sie das auch beim Kiffen tun. Meine Kinder sind inzwischen schon junge Erwachsene, aber so habe ich das schon immer gehalten. Denn eins ist klar: Ausprobieren tun sie es sowieso. Wenn nicht selbst, ist es zumindest im Freundeskreis ein Thema. Weiß man ja noch von früher.
„Du trinkst ja auch deinen Wein.“ Eine beliebte Diskussion, auch bei uns zuhause: Was ist schlimmer? Dann geht’s darum, wer zu welchen Anlässen was tut und wie oft und ob das wirklich nötig ist. Um es abzukürzen – und da bin ich mir mit meinen Jungs einig: Gefährlich wird es immer dann, wenn es kein Genuss ist oder keine Geselligkeit. Wenn man trinkt oder kifft, um etwas zu verdrängen oder das Gefühl hat, es tun zu müssen. Das ist vielleicht stark verkürzt, aber in solchen Gesprächen reflektieren wir alle unser Verhalten. Aha-Effekte sind garantiert.
Kiffen ist eine Einstiegsdroge: Dieses Argument höre ich immer wieder auch im erwachsenen Freundeskreis. Eben weil jeder Geschichten kennt, wo das so war. Zugegeben, es gibt wirklich schlimme Geschichten von Psychosen und härteren Drogen. Aber – auch Bier kann eine Einstiegsdroge sein.
Und noch ein ganz persönlicher Tipp: Meine Söhne meinten, um darüber zu reden, müsste ich das selbst auch mal ausprobieren. Ich: „Igitt, ich rauch‘ doch nicht!“ Deshalb gab’s Kuchen. Der war zwar lecker, aber… Nun weiß ich, wovon ich rede, aber auch, dass einfach Nein sagen in dem Fall die bessere Option ist.
Herzliche Grüße