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Taktvoll durchs Leben

Von Nicole Hauger

Portrait Nicole Hauger

Ich bin ein reflektierter Mensch. Deshalb sehe ich durchaus, dass meine Kinder ein klitzekleines bisschen meine verpassten Kindheitsträume nachholen müssen. Das heißt: Sie müssen ein Instrument erlernen. Ich hätte gerne Klavier gespielt, das steht noch auf meiner Bucket-List für meine hoffentlich nicht allzu ferne Zukunft. Nun sind eben die Kinder dran. Der Große spielt seit sieben Jahren Schlagzeug und das inzwischen sehr, sehr gut und vor allem mit großer Freude. Der Kleine hat vor einem guten Jahr mit Gitarre begonnen, nachdem die Liebe zur Posaune ziemlich schnell erkaltet war. Man muss zu seiner Verteidigung sagen: Er wollte eigentlich Trompete lernen, aber der Kirchenmusikverein hatte nur noch die Posaune im Angebot… So spielt das Leben halt manchmal und nachdem nach einigen Kämpfen die Posaune wieder ad acta gelegt wurde, hat er sich für die Gitarre entschieden.

Die Kämpfe jedoch sind geblieben. Denn klar ist: Wer ein Instrument lernen möchte, kommt am regelmäßigen Üben nicht vorbei. Und mit Üben ist es aktuell nicht so weit her. Dann erinnere ich mich an die ersten Jahre beim Großen und weiß: Ich muss nur durchhalten. Was hab ich mich die ersten Monate verrückt gemacht, dieses Kind zum Üben zu animieren. Irgendwann hab ich mich locker gemacht und auch beim Kind hat‘s plötzlich Klick gemacht. Wie gesagt: Heute spielt er fast täglich – freiwillig! – und will vor allem immer besser werden. Daher bleibe ich dabei – wenn ich sehen würde, dass mein Kind völlig unmusikalisch ist und keinen Ton richtig trifft – geschenkt, das Geld kann man sich wirklich sparen und lieber einmal im Monat davon essen gehen. Ansonsten lautet mein Ansatz: Wer ein Instrument spielt, profitiert langfristig sehr davon.

Hier sind meine 10 guten Gründe, warum Kinder ein Instrument lernen sollten:

1. Freude an der Musik

Einmal gelernt, bleibt die Fähigkeit oft ein Leben lang erhalten – im besten Fall wird Musik zu einem Begleiter durchs Leben.

2. Musik macht schlau

Studien zeigen: Musizierende Kinder schneiden oft besser in Mathe, Sprache und beim logischen Denken ab. Logisch: Ausnahmen bestätigen die Regel.

3. Stärkt Konzentration und Geduld

Üben braucht Zeit und Fokus – das fördert Ausdauer, Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen.

4. Macht selbstbewusst

Ein Lied zu beherrschen oder vor anderen zu spielen, stärkt das Selbstvertrauen. Und wenn es nur Weihnachten vor den Großeltern ist.

5. Trainiert Motorik und Koordination

Ob Fingerbewegung oder Zusammenspiel beider Hände – Musizieren verbessert die Hand-Augen-Koordination sowie die Feinmotorik.

6. Reduziert Stress

Musik beruhigt und ist ein Ventil für den Alltag. Bei uns hat sich das Üben kurz vor dem Schlafengehen etabliert. Bei der Gitarre, nicht beim Schlagzeug…

7. Erfolgserlebnisse motivieren

Ein neues Lied zu meistern oder bei einem Auftritt Applaus zu bekommen – das macht schon ganz schön stolz (nicht nur die Mutti!).

8. Weckt Kreativität

Musik gibt Raum, eigene Ideen und Gefühle auszudrücken – ganz ohne Worte. Der Große spielt längst Freestyle…

9. Schult das Gehör

Kinder lernen, genau hinzuhören – das fördert auch die sprachliche und soziale Wahrnehmung.

10. Bringt kulturelles Verständnis

Musik öffnet Türen zu anderen Ländern, deren Melodien und Denkweisen – ganz ohne Schulbuch.