
Gerade haben meine beiden Jungs kurz hintereinander den Führerschein gemacht, da springt mir die Schlagzeile ins Auge: „Führerschein soll billiger werden“. Auch wenn‘s für uns zu spät kommt – ich freue mich für jede Familie, die nicht um die 4.000 Euro pro Nase hinblättern muss. Erst recht, weil es damit ja längst nicht getan ist. Wer den Führerschein hat, will fahren. Und das große Ziel ist: das erste eigene Auto!
Klar, es kommt ein bisschen drauf an, wo man lebt. Vor allem in Städten sind bei jungen Leuten die „Öffis“ ja extrem angesagt, weil es sowieso keine Parkplätze gibt und Umwelt und Klima ein großes Thema sind. Aber wer wie wir in einer Kleinstadt oder gar auf dem Land lebt, bei dem steht das Auto immer noch für Freiheit. Um es mit den Worten meines Sohnes zu sagen, der meine Verkehrsweisheiten beim begleiteten Fahren offenbar nicht mehr hören kann: „Ich bin so froh, wenn ich endlich fahren kann, wann und wohin ich will!“
Das passt zur Statistik: Auch wenn heute „nur“ noch 41 Prozent der 17- bis 20-Jährigen einen Führerschein haben (vor zehn Jahren war es noch jeder Zweite), trotz Umweltbewusstsein und hoher Kosten bleibt es bei mehr als 90 Prozent der jungen Leute ein großer Wunsch, den Führerschein zu machen und ein eigenes Auto zu besitzen. Individuelle Mobilität nennt sich das, was auch mein Sohn meint.
So haben wir mit der Autosuche begonnen. Und die beschäftigt nun schon seit Wochen die ganze Familie und den Freundeskreis. Kaum kommt das Thema zur Sprache, werden Geschichten erzählt vom ersten Auto. Von Klapperkisten, mit denen man vollbepackt und planlos in den Urlaub gefahren ist, von den ersten Dellen, die man sich bei missglückten Parkmanövern zugezogen hat – überall dabei dieses Leuchten in den Augen. Das erste Auto war schon so etwas wie eine erste Liebe. In meinem Fall war es mir ganz egal, wie das Auto aussah hat und welche Farbe es hatte (es war ein hellbrauner Fiat Panda), Hauptsache das Ding fährt.
Bei meinem Sohn sieht die Sache etwas anders aus. Das erste Auto muss schon ein bisschen cool sein, darf keine „Ostereierfarbe“ haben und vor allem muss der Sound stimmen. Nicht nur der vom Auto, sondern auch von der Anlage. Logisch, dass die Autos, die im Budget liegen, nicht alles bieten können. Mein Sohn sagt: „Kein Problem. Kann man nachrüsten!“ Womit wir wieder bei den Kosten wären. Aber immerhin – gerade sucht er sich einen Job. Auch das ist ein Thema für sich… Beim nächsten Mal dann.
Grüße mit Vollgas