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Schlaflos – Teenies auf Tour

Von Eva Fauth

Montagmorgen – gähnend sitze ich in der Redaktion. „Warst du feiern?“, fragen die Kolleginnen. Da kann ich nur müde lächeln. Ich leider nicht – aber dafür meine Söhne. Die machen am Wochenende gerne die Nacht zum Tag. Sie sind auf Partys und sonstwo unterwegs, freuen sich, dass die ersten Freunde den Führerschein haben und sie aus der kleinen Stadt herauskommen in die große weite Welt. Was genau sie machen, weiß ich oft nicht wirklich. „Ich gehe auf ne Hausi“ (übersetzt: Hausparty) oder „Wir chillen in Mainz“ heißt es dann. Aha! Sooo genau wollte ich es auch nicht wissen… Ruhig schlafen kann ich in solchen Nächten jedenfalls nicht. Das Handy liegt in Alarmbereitschaft neben dem Bett – und entspannen kann ich meist erst, wenn ich die Haustür höre. Wer also glaubt, wenn die Kinder größer sind kann man endlich wieder länger schlafen, der sei gewarnt: Nein! Auch Teenager bringen einen um den Schlaf.
Aber mal ehrlich: Haben wir mit fast 18 unseren Eltern immer gesagt, wo wir hingehen oder was wir machen? Natürlich nicht. Was, rückblickend gesehen, auch besser so war, weil wir einiges gemacht haben, was die Eltern besser nicht wissen sollten und wir einfach unser Ding machen wollten. Wir waren jung und die Welt war unser.
Genauso ist das wahrscheinlich auch bei meinen Jungs. Doch das zu wissen ändert nichts am Schlafproblem. Das beginnt mit den ersten Partys und der Frage: „Kannst du mich abholen?“ Klar – wann? Die Antwort: Mit zunehmendem Alter immer später. Weshalb es schon etliche Samstage gab, an denen ich mich krampfhaft versucht habe wachzuhalten, um mal den einen, mal den anderen Sohn einzusammeln. Fast noch schlimmer ist es, wenn sie sagen: „Brauchst mich nicht abzuholen!“ Dann beginnt das elterliche Kopfkino, was alles passieren könnte.
Vermutlich müssen alle Eltern da durch, es gehört zum Erwachsenwerden dazu. Alle Kinder, auch meine Jungs, müssen sich ihrerseits meine Weisheiten, Sorgen und gut gemeinten Ratschläge anhören – das gehört genauso dazu wie für mich die schlaflosen Nächte. Aber jetzt brauch ich erst mal einen Kaffee!

Müde Grüße
Eva Fauth