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Rauchen im Auto? Geht gar nicht!

Von Andrea Früauff

Ich habe schreckliche Erinnerungen an lange Autofahrten als Kind. Mir wurde immer soooo schlecht. Meine Eltern haben alles versucht, um mir Tabletten gegen Übelkeit einzuflößen. Die kleine gelbe Pille wurde in einer Banane versteckt, im Pausenbrot, das Einnehmen mit Versprechungen verbunden – es half nichts. Ich habe das kleine Ding mit der Zunge aufgespürt und bekam es einfach nicht herunter. Noch heute spüre ich den widerlichen Geschmack im Mund, wenn ich daran denke.

Schließlich bekam ich eine „Kotztüte“ und musste rechtzeitig Bescheid geben, wenn es mal wieder soweit war. Dann wurde am Straßenrand angehalten, ich durfte mich erleichtern und es ging weiter. Als ich alt und groß genug war, wechselte meine Mutter auf den Rücksitz und ich durfte vorne sitzen. Das half wenigstens ein bisschen.
Was meine Eltern gar nicht auf dem Schirm hatten und mir erst im Nachhinein klar wurde: Auslöser für meine Übelkeit waren sicher nicht nur kurvige Strecken, sondern auch, dass im Auto geraucht wurde. Wenn ich meinen Vater bat, doch bitte das zu Fenster öffnen, was bei unserem Auto damals nur vorne ging, tat er das zwar, aber meistens nur kurz. Ich konnte kurz frische Luft schnappen Danach brummelte er: „Es zieht“ und kurbelte das Fenster wieder hoch.

Nicht falsch verstehen: Ich hatte keine Rabeneltern. Sie waren einfach jung und unbekümmert, und es waren andere Zeiten. Damals wusste man noch nicht so viel über die schädlichen Folgen des (Passiv-)Rauchens. Heute sind die negativen Eigenschaften des Qualmens zwar bekannt, aber leider hat die Zahl der Raucher in Deutschland während der Coronapandemie wieder zugenommen, vor allem bei Jugendlichen.

Zum Glück gilt heute im Auto ein Rauchverbot, wenn Kinder mit an Bord sind. Für meinen Vater blieb ich zwar immer das Kind; aber diese Regel galt für ihn natürlich nicht. Bis zum Ende seiner Tage rauchte er im Auto, auch wenn ich mitfuhr und ihm erklärte, dass Rauchen im Auto gar nicht geht. Nicht nur, dass mir nach wie vor schlecht wurde, auch Haare und Klamotten rochen anschließend nach Rauch und man kam sich vor, als käme man aus einer verqualmten 80-Jahre-Kneipe.
Ein Gutes hatte die Qualmerei meiner Eltern aber doch: Ich bin Nichtraucherin geblieben. Und meine Kinder mussten diese Qualen im Auto nicht durchleben.

Qualmfreie Grüße

Andrea Früauff