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Adventskalender-Alarm

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

Ein Hoch auf die Ungeduld von Kindern, denn ohne ihre Dauerschleifen-Fragen nach „Wie lange dauert es denn nooooch?“, und „Wann ist es endlich so weit?“, wäre der Adventskalender vielleicht nie erfunden worden.

Allerdings haben die Adventskalender von heute nichts mehr gemein mit der schlichten Ursprungsversion von 1850, bei der einfach 24 Kreidestriche an die Wand gemalt wurden, von denen die Kinder jeden Tag bis Heiligabend einen wegwischen durften. Aber auch die Schokoladenadventskalender meiner Kindheit werden von den heutigen Angeboten locker in die Tasche gesteckt. Denn heute gibt es oft koffergroße, mit Spielzeug befüllte Teile, für deren Unterbringung man glatt einen Anbau planen könnte. Oder man gehört zum Team „selbst gemacht“ und verbringt einige lange DIY-Novembernächte mit dem Basteln und Befüllen von kleinen Tütchen, Kästchen und Co.

Ich bin bei diesen Adventskalenderorgien ein wenig gespalten. Ein Teil von mir schimpft innerlich und fragt sich, warum diese Adventskalendersache so ausarten muss. Andererseits bin ich großer Freund der Vorweihnachtszeit mit ihren Ritualen – inklusive glänzender Kinderaugen. Also stürze ich mich jedes Jahr wieder in die Bastelarena und verpacke Kleinigkeiten in hübsche Tütchen, Kästchen und Söckchen. Übrigens: Der Adventskalender, der bisher mit am besten angekommen ist bei meinen Kindern, war nahezu kostenlos. Ich habe einfach Witze, Scherzfragen und kleine Rätsel aufgeschrieben und zusammen mit einem Stückchen Schokolade schön verpackt. Da waren auch die Bastelabende ziemlich unterhaltsam. Und mal ehrlich: Wir Erwachsenen werden doch bei dieser Adventskalendersache ganz schnell selbst wieder zu Kindern, oder? Ob Schminke, Schmuck, Wein, Kräuter, Müsli oder Parfum: Adventskalender gibt es doch mittlerweile auch für uns „Großen“ in allen erdenklichen Versionen. Es spricht ja auch wirklich nichts gegen leuchtende Erwachsenenaugen in der Vorweihnachtszeit. Bei uns ist übrigens ein Foto-Adventskalender Tradition, den man im Anschluss als Collage verwenden kann. Ich bin dann mal weg, das erste Türchen öffnen.

Ein schönes erstes Adventswochenende wünscht
Kerstin Petry