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Plötzlich Großfamilie

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

Hätte mir jemand gesagt, dass ich mal Mutter von sechs Kindern sein würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber dann kam der Wunsch meiner Kinder nach Geschwisterchen auf, und nach einigem hin und her haben wir beschlossen, uns kurzfristig rasant zu vermehren. Zu meinen beiden Kindern haben sich so vier weitere gesellt. Vier süße, quiekende Kinder mit Fell. Es sind Meerschweinchen und das Tolle ist: Sie schlafen von Anfang an durch. Das Blöde: Die Euphorie der Kinder für ihre Schweinis hat doch ziemlich schnell nachgelassen. Vor allem im Winter, wenn es kalt und dunkel ist, machen ihnen das Füttern und Stall misten überhaupt keinen Spaß (Spoiler: mir auch nicht). Die Meerschweinchen leben nämlich draußen in einem kleinen Schweineparadies mit schickem Häuschen und viel Auslauf. Deshalb sind es auch gleich vier Stück geworden. So können sie sich an kalten Tagen gegenseitig wärmen.

Aber klar, vier Meerschweinchen machen auch Mist für vier und futtern quasi ununterbrochen. Als Meeri-Mutter ist man damit im Dauereinsatz. Denn entweder übernimmt man die Arbeit selbst, oder man ist mit dem Motivieren und Antreiben der nicht tierischen Kinder beschäftigt. Schneller geht es definitiv, wenn ich die Arbeit selbst übernehme, pädagogisch sinnvoller ist es, die Kinder zu verpflichten. Entschieden habe ich mich für ein inkonsequentes Mittelding. Immer mal wieder schwinge ich Reden vor meinen Kindern und referiere mit Möhren in der Hand zum Thema Verantwortung. Dann kümmern sie sich wieder eine Weile ganz rührend um ihre Tiere, denn natürlich wünschen sich die Kinder, dass es ihnen gut geht.

Und so haben wir schon den zweiten Winter mit Meerschweinchen erlebt und jetzt im Sommer, wenn Mensch und Schweinis wieder mehr draußen sind, ist das Kümmern sowieso viel einfacher. Dann bauen die Kinder Höhlen aus Kartons, füttern ihre Meeris stundenlang aus der Hand und pflücken Gras und Löwenzahn. Und ich freue mich wieder sehr daran, Sechsfachmutter zu sein.

Quiekende Grüße von deiner

Kerstin Petry