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Teenies im Shoppingfieber

Von Eva Fauth

Shoppen ist für Teenager eine Extremsportart. Sie sind motiviert, Höchstleistungen zu erbringen, rund um die Uhr. Die Kondition, die sie dabei an den Tag legen, ist erstaunlich. Und wenn die Kids im Shoppingfieber sind, kostet das die Eltern nicht nur Geld, sondern auch viel Energie. Bei uns in der Familie ist es oft begleitet von langen Diskussionen: Online shoppen oder lieber in die Stadt gehen? Teure Markenklamotten oder auch mal Second Hand? Und muss es jetzt echt noch eine weitere Jogginghose sein – wie wär’s mal mit einer Jeans? Es gibt noch viele Themen mehr.

Vorneweg das Shoppen in Zahlen: 37 Prozent der 16- bis 19-Jährigen geben 50 bis 200 Euro pro Monat aus, zehn Prozent sogar zwischen 200 und 500 Euro. Das kam bei einer Marktforschung heraus, für die 1000 Teenager in ganz Deutschland befragt wurden. Die Ergebnisse stehen im „Teengeist-Report“. Es geht also um eine ganze Menge Geld. Und das geben die Jugendlichen demnach genauso gerne in einem Laden wie in Online-Shops aus, denn seit Corona hat das Online-Shopping bei vielen zugenommen.

So wie bei uns. „Lass uns doch mal wieder nach Frankfurt fahren“, schlage ich vor und schwärme von allen möglichen Läden. „Kann ich auch online bestellen“, ist die Antwort. Stimmt. Und meine Jungs sind gefühlt Weltmeister im blitzschnellen Auffinden von einfach Allem im Internet. „Aber da findet ihr nur das, was ihr sucht“ halte ich dagegen. Shoppen ist doch, sich überraschen zu lassen. Ausprobieren, anprobieren. Macht doch viel mehr Spaß und ist besser für die Umwelt, wenn nicht unzählige Kartons hunderte Kilometer durchs Land kutschiert werden.

Wir sind dann tatsächlich in die Stadt gefahren, haben vorher ein Budget ausgehandelt, und los ging’s. Klar, meine vorgeschlagenen Läden waren meist „cringe“, also voll peinlich. Die „richtig coolen“ Läden, in denen es zum Beispiel in Plastik eingeschweißte Turnschuhe gibt, die aussehen, als wären sie schon drei Jahre getragen, sprengten das Budget. Zum Glück gibt’s dann aber noch andere, bei denen alles gepasst hat – sogar den Jungs die Klamotten.

Am Ende der Shoppingtour waren wir alle platt – aber Spaß gemacht hat’s, viel mehr, als wenn ein neues Paket an der Haustür abgegeben wird. Und übrigens – wir haben keine Jogginghosen gekauft. Diese Modeerscheinung ist ein anderes Thema, über das wir gerne ein anderes Mal berichten.

Eva Fauth