// lieferbeginn readonly Skip to main content

Ich bin dann mal weg!

Von Nicole Hauger

Portrait Nicole Hauger

Nach einer Stunde waren wir fertig. Fünf Frauen haben in dieser Zeit ihre Koffer gepackt, sich gewaschen, angezogen, etwas Make-up aufgetragen, Tee gekocht, Kaffee getrunken und die Spülmaschine ausgeräumt. Bereit, den Weg zum Bahnhof anzutreten. Wie das gehen konnte? Ganz einfach: Wir waren ohne Kinder unterwegs.

Die haben wir zu Hause gelassen. Natürlich nicht alleine, sondern bei Papa, Oma, Opa und anderen nahen Verwandten. So wie im vergangenen Jahr und auch in dem Jahr davor. Denn drei Tage im Jahr gehen wir auf Reisen, meist in eine größere Stadt, wobei das Ziel gar nicht so wichtig ist. Viel wichtiger ist die Zeit, die wir miteinander verbringen. Die Zeit, in der wir nur als Frauen und Freundinnen unterwegs sind, ohne Verpflichtungen, ohne Termine, ohne das Gepiepe der WhatsApp-Gruppen diverser Vereine. Ohne Kuchenbacken, Einkaufen und Essenkochen, dafür mit viel Weißwein und Gelächter. Shopping und Sightseeing halten sich dabei (fast) die Waage, Tipps und Trends werden ausgetauscht, Familienanekdoten erzählt.

Was dabei zu Hause bleibt? Das schlechte Gewissen! Denn was soll schon groß passieren? Im schlimmsten Fall haben die Kinder drei Tage lang nicht geduscht, sind viel zu spät ins Bett gegangen, haben Fast Food statt Obst oder Gemüse gegessen und viel zu lange vor den Konsolen gehockt – kurzum, sie hatten auch ihren Spaß dabei. Man muss sich auch mal locker machen. Natürlich bedarf so eine Reise etwas Vorplanung. ich empfehle eine schriftliche Timeline für den Gatten/die Aufsichtsperson(en) zu Hause mit allen Terminen und Verpflichtungen der Kinder. Geburtstage, Fußballspiele, Tennisturnier – übers Wochenende sind es ja meist nicht so viele.

In Hamburg hat es natürlich geregnet. So what?! Es gibt so schicke Regencapes, die kann man andernorts ja kaum ausführen. Travestie-Shows, in deren Nähe man sich mit seinen Kindern nicht einmal wagen würde – warum nicht?! Im Restaurant Vorspeisen für alle bestellen und dann einmal quer durchprobieren – herrlich! Wenn man es irgendwie organisiert bekommt, kann ich so einen Kurztrip nur wärmstens empfehlen. Denn nach drei Tagen kommt man nach Hause zurück, voll neuer Eindrücke, Erinnerungen und Energie. Aus dem Weg, Alltag, ich komme!

Gut erholte Grüße

nullnull