// lieferbeginn readonly Skip to main content

Mama fährt jetzt Bus

Von Andrea Früauff

Mobilität ist ein großes Thema, auch in Familien. Wie kommen die Kinder in die Schule und zu ihren Freizeitaktivitäten? Wann bleibt wer im Homeoffice und mit welchem Verkehrsmittel geht es in die Firma?

Ich selbst fahre im Sommer gerne mit dem E-Bike. Das dauert zwar doppelt so lange wie mit dem Auto, aber ich habe Bewegung (ja, auch das E-Bike fährt nicht von alleine…) und sehe Sonnenaufgänge, Rehe, Rebhühner und blühende Felder. Auf dem Rückweg kann ich abschalten und Pläne schmieden für den Feierabend. Inzwischen besitze ich auch die perfekte Regenschutzausrüstung. Es gibt also keine Ausrede mehr, wenn das Wetter schlecht ist. Aber bei Kälte und Dunkelheit kann ich mich einfach nicht überwinden, mit dem Rad zu fahren – was ich den Kindern übrigens jahrelang zugemutet habe.

Da mein Auto inzwischen meistens von meiner Tochter „gebraucht“ wird, habe ich ein Deutschland-Ticket gekauft und teste nun die „Öffis“. Das hat meinen Entdeckergeist geweckt. Ich verbringe Stunden damit, die Bahn-App zu studieren und die kürzeste Variante von A nach B ausfindig zu machen. Für den Weg zur Arbeit stehen S-Bahn, Regionalzug, Straßenbahn und Stadtbusse zur Auswahl. Ohne Umsteigen und der damit verbundenen Gefahr, wegen Verspätung oder Ausfall des Zuges den Anschluss zu verpassen, geht es allerdings nicht.

Bis ich festgestellt habe, dass ich gar nicht die 1,5 Kilometer zum Bahnhof laufen muss, um nach Mainz zu kommen. Mit dem Bus dauert es nur fünf Minuten bis zum Bahnhof. Und in die andere Richtung geht es quer durch Rheinhessen und auch nach Mainz. Seitdem ist das meine Lieblingsroute. Mit einmal Umsteigen brauche ich etwa so lange wie mit dem Fahrrad.

Ich finde es unglaublich entspannend, im warmen Bus zu sitzen, Gesprächen zuzuhören oder selbst welche zu führen und mich bei gedämpfter Radiomusik durch die Gegend schaukeln zu lassen, bis ich aufs rote Knöpfchen drücke und am Ziel rausgelassen werde. Auch das Wetter spielt keine Rolle. Bis jetzt habe ich mein Ziel immer pünktlich erreicht und erlebe jede Fahrt als neues Abenteuer. Und die Tochter ist glücklich, dass sie nach Jahren der erzwungenen Fahrradfahrerei endlich mit dem Auto in die Schule fahren kann – auch wenn es mit dem Fahrrad meistens schneller gehen würde.

Entspannte Grüße aus dem Bus

Andrea Früauff