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Kinderzeitung – digital oder print?

Von Eva Fauth

Als „Kruschel“ im Jahr 2012 herauskam, waren meine beiden Söhne fünf und sieben Jahre alt – sie sind mit der Kinderzeitung groß geworden. Auch wenn die Jungs heute kein „Kruschel“ mehr lesen, liegt sie bei uns jeden Samstag auf dem Frühstückstisch. Und wenn wir uns nicht gerade die Witze daraus vorlesen oder ich Schlaumeierwissen zitiere, das ich in der neuesten Ausgabe entdeckt habe, bietet die Zeitung doch immer wieder Anlass zu Diskussionen: Warum sollten junge Menschen Zeitung lesen? Ist eine gedruckte Zeitung noch zeitgemäß? Und warum macht ihr’s nicht einfach digital?

Diskussionen, wie sie nicht nur zuhause, sondern auch in der VRM-Familie geführt werden, zu der „Kruschel“ gehört. Auch dort hat sich in zwölf Jahren vieles verändert: Neben der Zeitung setzen wir auf digitale Formate, bieten Aktuelles auf unseren Tageszeitungsportalen, und das rund um die Uhr. Es gibt Podcasts, Videos, Live-Schalten und vieles mehr. Die Zeitungsfamilie ist gewachsen und das vor allem digital. Und „Kruschel“?

Die Kinderzeitung wird von 8000 Kindern immer noch jede Woche auf Papier gelesen – auch in vielen Grundschulen. Seit Corona hat sich dort vieles verändert und die Digitalisierung, über die vorher meist nur gesprochen wurde, hat in vielen Klassenzimmern endlich Einzug gehalten. Bei einem Schulbesuch kürzlich zeigte mir eine Viertklässlerin stolz die Schülerzeitung auf dem Whiteboard – Texte in Schreibschrift neben Videos und Audiobeiträgen. Für die Kinder ist dieser Medienmix ganz selbstverständlich.

In der Klasse haben wir dann über gedruckte und digitale Zeitungen und deren Vor- und Nachteile diskutiert. Auch wenn die Zeitung auf dem Tablet vielleicht schneller griffbereit ist und dafür keine Bäume gefällt werden (Nachhaltigkeit ist bei Kindern schon ein großes Thema!), die meisten Kinder finden „Kruschel“ auf Papier besser – weil sie Rätsel ausfüllen und Bilder ausmalen oder Artikel ausschneiden können. Die Lehrerin spricht für viele ihrer Kolleginnen und Kollegen und auch Eltern, wenn sie sagt: Die Kinder lesen konzentrierter, werden weniger abgelenkt. Was in mehreren Studien auch wissenschaftlich bestätigt ist.

Vor allem aber wollen wir, dass das Lesen Spaß macht und Kinder daran Freude finden. Dazu gehört im Grundschulalter bei den meisten tatsächlich, die Kinderzeitung in den Händen zu halten und darin zu blättern. Und alle, die Zeitung lieber digital, lesen – „Kruschel“ gibt es in der VRM-Familie auch als E-Paper. Nur „kruschelt“ es da halt nicht so schön, wie man zu diesem Geräusch von knisterndem Papier auch sagt, das dem Zeitungsmonster seinen Namen gegeben hat.

Kruschelige Grüße

Eva Fauth