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Entspannt durch die Pubertät

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

Gemeinhin gilt die Pubertät ja als die allerallerschlimmste Zeit, die Eltern mit ihren Kindern durchleben müssen. Pubertiere werden die lieben Mittelgroßen dann oft scherzhaft genannt. Und ja, es gibt Themen (lernen für die Schule, Hilfe im Haushalt, Ordnung halten), da fühlt man sich als Teenie-Mutter wie eine Zirkusdompteurin, die verzweifelt versucht, wilde Tiere zu zähmen.

Aber dieses Alter hat auch einige positive Seiten, die ich durchaus genieße. Denn Fakt ist: Je älter Kinder werden, desto selbstständiger werden sie. Das merke ich besonders, wenn meine Nichte und mein Neffe zu Besuch sind. Mit ihren drei und sechs Jahren sind sie einfach zuckersüß, aber ich kann in dieser Zeit kaum die Augen von ihnen lassen, ohne dass sie sich in gefährliche Situationen bringen. Um spätestens sechs Uhr bricht auch am Wochenende der Tag an und ab zehn Uhr hat sich die Raupe Nimmersatt schon etliche Male in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt und die Lotti Karotti-Hasen sind tausendfach in den Abgrund gestürzt. Nicht zu vergessen: Es bleibt noch sehr viel Resttag übrig. Man ist im Grunde ständig im Einsatz.

Mit älteren Kindern ändert sich das. Am Wochenende tut sich vor zehn Uhr nichts im Teenie-Zimmer, und in der Woche verabreden sich die Kinder lieber mit ihren Freundinnen und Freunden oder schwingen sich aufs Rad, um ihren Hobbys nachzugehen. Sie bleiben eine Zeitlang alleine zuhause und verhungern nicht, wenn es mal länger dauert. Außerdem gleichen sich die Interessen an: Lotti Karotti hat ausgemümmelt – wir spielen mittlerweile richtig anspruchsvolle Brett- und Kartenspiele, Paw Patrol ist Marvel und Co. gewichen und statt einen Fußball hin und her zu kicken, zockt mein Sohn mich im Basketball ab.

Das genieße ich und finde es toll, so große und selbstständige Kinder zu haben. Denn mittlerweile bleibt auch wieder mehr Zeit für mich und meine Hobbys, die ich in der Kleinkindzeit doch oft sehr vermisst habe. Ich gehe wieder zum Yoga, mache einen Sprachkurs und treffe mich regelmäßiger mit Freundinnen, mit denen ich nicht mehr vor allem über die lieben Kleinen rede, sondern über die Zähmung der Pubertiere.

Viele Grüße
Kerstin Petry