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Pro & Contra: Kindergeburtstag zu Hause feiern?

Von Eva Fauth

Mit den Kindern zu Hause feiern oder lieber woanders? Ein Thema, über das auch in der Kruschel-Redaktion gerne diskutiert wird.

PRO

Ganz klar – wenn eine Horde wilder Kerle durchs Haus tobt, kann’s anstrengend werden. Und nach der Party sieht es dann aus, als ob nicht nur aufräumen, sondern besser gleich renovieren angesagt wäre. Aber es war lustig, das Geburtstagskind ist glücklich, die Gäste gehen zufrieden und über die Feier wird noch lange geredet. So haben wir das mit unseren Jungs immer gehalten – ganz egal, ob Kindergeburtstag oder letztes Jahr dann der erste 18.Geburtstag.

Ich gebe zu: Es kostet manchmal Nerven, aber das ist es mir wert. Das liegt vielleicht daran, dass ich es selbst nicht anders kenne. Ich habe im Winter Geburtstag, da konnte man die Meute meist nicht mal rausscheuchen. Ich habe immer viele Kinder eingeladen – und es war immer klasse: Es gab leckeres Essen und meine Eltern haben sich nur solange eingebracht, wie es „erwünscht“ war – von der leckeren Donauwelle meiner Mutter und den Festen reden meine Freunde noch heute.

So halten wir das auch. Glücklicherweise haben die Jungs im Sommer Geburtstag, so konnte man Schatzsuchen & Co. einplanen. Natürlich wollten die beiden nicht zurückstehen und auch mal Events bieten – wir waren im Museum, im Schwimmbad, im Wildpark und später beim Paintball. Und danach? Wenn ich es nicht selbst getan habe, haben es die Jungs gesagt: „Kommt ihr noch mit zu uns?“ Dann ging es lustig weiter. Derzeit bereite ich Partys nur noch mit vor und erfülle dann den Geburtstagswunsch, dass ich mich „unsichtbar“ mache. Gerne. Mein Wunsch ist, dass die Feiern in bester Erinnerung bleiben – Geburtstage sollen sich wie zu Hause anfühlen, wie Familie eben.

Eva Fauth

CONTRA

„Das Leben ist kein Kindergeburtstag“, zu diesem Spruch kann ich nur sagen: „Zum Glück!“ Obwohl, ich muss es präzisieren. Der Satz müsste heißen: Das Leben ist zum Glück kein Kindergeburtstag, der im Winter zu Hause mit zehn bewegungsfreudigen und zuckergeschockten Kindern gefeiert wird. Es ist so: Ich habe ein Sommerkind und ein Winterkind. Im Sommer feiern wir Poolpartys im Garten. Die machen meine Zehnjährige so glücklich, dass sie erst ein einziges Mal den Wunsch geäußert hat, auswärts zu feiern. Und das, obwohl sie mitbekommt, dass die Partys ihres Winterkind-Bruders im Indoorspielplatz oder in der Trampolinhalle stattfinden.

Warum wir mit dem Winterkind auswärts feiern? Zum einen ist es reiner Selbstschutz, gepaart mit Pragmatismus und der Erkenntnis, dass eine Feier zu Hause die Kinder nicht so glücklich macht, wie drei Stunden toben im Indoorspielplatz. Dabei habe ich echt tolle Ideen umgesetzt zu Hause, habe Laserschwerter aus Schwimmnudeln gebastelt für den Star-Wars-Geburtstag und mir eine Taschenlampen-Schatzsuche durch das ganze Haus ausgedacht. Es gab eine Astronautenparty, eine Feuerwehrparty und jede Menge coole Spiele. Das war alles spaßig, aber am Ende wollten die Kinder doch vor allem eines: sich austoben, hüpfen, schreien und klettern.

Dafür eignet sich unser Haus allerdings nur semigut und eine Grundrenovierung muss ja auch nicht jedes Jahr sein. Und was will ich? Ich wünsche mir vor allem glückliche Kinder. Wenn ich die im Indoor-Spielplatz bekomme und dabei noch entspannt einen Cappuccino trinken kann, dann muss ich sagen, darf das Leben doch gerne ein Kindergeburtstag sein.

Kerstin Petry