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Kindergeburtstag draußen feiern – auch im Winter

Von Nina Jakobs

Mein Sohn ist der größte Geburtstagsfan, den ich kenne – nicht nur, wenn es um seinen eigenen geht. Er liebt Schmücken und Kuchenbacken und Feiern und Geschenke. Als ich vergangenes Jahr an meinem Geburtstag krank war und keine Gäste kommen konnten, war das für ihn ziemlich sicher schlimmer als für mich. Nochmal größer ist die Vorfreude aber natürlich, wenn es um seinen Geburtstag geht, auf den er praktisch 364 Tage im Jahr wartet. Meistens hat er schon ziemlich früh eine genaue Vorstellung davon, was wir am Kindergeburtstag machen sollen und wen er einladen will. Das erleichtert die Planung, erschwert aber die Beschränkung, was die Zahl der Gäste angeht. Die muss jedoch sein, da er im Winter Geburtstag hat und wir in einer Stadtwohnung wohnen – dachte ich zumindest die ganze Zeit.

Bis mein Mann in diesem Jahr die Idee hatte: Wir feiern den Geburtstag einfach draußen, im Wald. Im Winter? Unbedingt! Die Kinder spielen auch im Kindergarten im Winter draußen und man selbst verbringt ja mit ihnen ebenfalls Zeit im Freien. In diesem Alter (mein Sohn ist sechs Jahre alt geworden) dauern Kindergeburtstage in der Regel nicht länger als drei Stunden – eine Zeit, die man mit den richtigen Klamotten ohne Probleme draußen verbringen kann.

Das Feiern draußen hat neben der Tatsache, dass die Wohnung weniger verwüstet wird, man mehr Platz hat und deshalb auch mal das eine oder andere Kind mehr einladen kann, einen entscheidenden Vorteil: Die Party ist ein Selbstläufer. So war es zumindest bei uns. Man macht sich ja meistens vor dem Kindergeburtstag ziemlich viel Stress, bereitet Spiele vor, bastelt vielleicht noch etwas, organisiert eine Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Haben wir natürlich auch gemacht, hätten wir uns aber in diesem Jahr komplett schenken können. Wir hatten eine Grillhütte im Wald gemietet und die Feier lief ungefähr so: Ankommen, Geschenke auspacken, Kuchen essen, die Kinder finden Stöcke und sind für den Rest des Nachmittags verschwunden.

Wir haben natürlich trotzdem ein paar Spiele gemacht, es wäre aber tatsächlich nicht nötig gewesen. Die Selbstbeschäftigung im Wald funktioniert also erwiesenermaßen auch bei einer Horde „Stadtkindern“. Der Fairness halber muss ich zugeben: Das Wetter hat uns an diesem Tag komplett in die Karten gespielt. Es war zwar kalt, aber wir hatten strahlenden Sonnenschein. Ich bin jedoch sicher, alles außer strömender Regen hätte ebenso gut funktioniert und behaupte, Stand jetzt: Wir feiern Kindergeburtstage nur noch draußen.