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Ist das Kunst oder kann das weg?

Von Andrea Früauff

Portrait Nicole Hauger

Hach, der Herbst ist eine tole Zeit. Die Bäume leuchten in den schönsten Gelb-, Rot- und Orange-Tönen, und überall in der Natur liegt das tollste Bastelmaterial herum: Kastanien, Eicheln und buntes Laub, Walnüsse und Bucheckern – das alles will gesammelt werden, auf dass es in kleinen Schüsselchen, Boxen und Kisten und zwischen Buchseiten gepresst auf seinen Basteleinsatz wartet.
Ich liebe es, mit meinem Jüngsten zu basteln. Das ist so herrlich analog. Der Ältere zieht bei diesem Wort ja leider nur noch die rechte Augenbraue nach oben – schon gut, ich weiß, alles hat seine Zeit.
Auch in diesem Jahr werden also wieder eifrig Bilder mit bunten Blättern entstehen, Kastanien werden mit Zahnstochern gespickt und Eicheln auf Karton geklebt. Und man freut sich, dass das Kind so schön beschäftigt ist und so tolle Kunstwerke fabriziert. Doch dann bleibt eine Frage offen: Wohin damit? Zugegeben – die Frage ist keineswegs saisonaler Natur. Das ganze Jahr hindurch entstehen die schönsten Zeichnungen, Holzschnitzereien, Kartonagen und Knetobjekte und es werden immer mehr. Was also kann man tun, um nicht unter buntem Laub und Kastanienmännchen zu ersticken? Ich will hier ein paar mehr oder weniger praktikable Methoden vorstellen:
– Nach hinten räumen und in Vergessenheit geraten lassen. Dann alle paar Wochen / Monate entsorgen, am besten natürlich nach Rücksprache mit dem Nachwuchs (oder vielleicht doch besser einfach so).
– Heimlich wegwerfen. Aber wirklich heimlich, etwa, wenn das Kind in der Schule ist. Und mit einem richtig schlechten Gewissen, denn das ist wahrlich nicht die feine Art.
– Das Schicksal entscheiden lassen. Viele Basteleien zerfallen mit der Zeit von selbst.
– Mit einem Verfallsdatum versehen. Haltbar bis… und keinen Tag länger. Diese Methode erfordert Disziplin, beim Beschriften ebenso wie bei der Umsetzung.
– Aufbewahren mit System. Hierzu braucht man viele Kisten, die man entsprechend beschriften kann, und am besten noch mehr Regale. Nur für Menschen mit viel Platz geeignet.
– Klassisches Aussortieren. Am besten in regelmäßigen Abständen und natürlich gemeinsam mit dem Spross. Die pädagogisch wertvollste und auch praktikabelste Methode, denn: Nach meiner Erfahrung können sich Kinder sogar sehr viel besser von den Dingen trennen als man selbst.

Viel Spaß beim Basteln (und Aufbewahren) wünscht

Nicole Hauger