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Heiß geliebte Stofftiere

Von Eva Fauth

Neulich beim Joggen habe ich einen Plüschhund auf dem Feldweg entdeckt. Mit Schlappohren und braunen Samtpfoten. Sein Fell war zersaust und ein bisschen fleckig. Eben wie ein Kuscheltier, das heiß geliebt wird. Und das garantiert aus einem Kinderwagen gefallen ist und schmerzlich vermisst wird.

Ich kann mich erinnern, als meine Jungs klein waren. Paul hatte einen Elch. Eigentlich war es eine Spieluhr, aber der Elch hatte ein weiches Geweih und einen gemütlichen Bauch. Paul hatte „Elchi“ überall dabei. Sein Geweih wäre ein paar Mal beinah abgefallen – wie in der Natur, aber leider wäre es nicht wieder nachgewachsen. Katastrophe – also haben wir’s festgenäht. Elchis Fell wurde löchrig von dem ganzen Geknuddel  – macht nix, Flicken drauf… Irgendwann sah Elchi aus wie ein Flickenteppich. Und schmuddelig war er obendrein – aber Spieluhren kann man nicht in die Waschmaschine stecken. Und Paul fand, Elchi riecht gut.

Schlaue Mütter wissen: All das reicht nicht – bei Lieblingsstofftieren braucht es einen Plan B. In diesem Fall einen zweiten Elchi. Und ich empfehle: Versuche deine Kinder für Plüschtiere zu begeistern, die keinen Seltenheitswert haben, keine Spieluhr im Bauch und nicht ganz so teuer sind. Denn: Es wird nicht bei einem bleiben! Am besten ist, sich einen kleinen Vorrat anzulegen. So kann bei Verlust schnell Ersatz hervorgezaubert werden und Mama wird zur Heldin („Schau mal, was ich gefunden habe!“) oder, wenn kein Flicken mehr an den Fellresten halten will, das Tier ausgetauscht werden.

Elchi gehörte leider zu den vom Aussterben bedrohten Arten in der Stofftierwelt – aber ich habe nichts unversucht gelassen und so ist Paul mit drei Elchis groß geworden. Heute ist Paul 16 und Elchi hat immer noch einen Ehrenplatz in seinem Zimmer!

Den Plüschhund habe ich  aufhoben und ihn am Wegesrand drapiert. Zwei Tage später war er weg. Ob er in die richtigen Kinderhände gefunden hat, weiß ich nicht – aber ich stelle mir das vor. Solche Geschichten brauchen ein Happy End!

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