Reisen mit Kleinkindern ist in vielerlei Hinsicht anders als zu zweit – anders schön, wenn man es richtig anstellt. Wir hatten bei unserer ersten Reise zu dritt definitiv die falschen Vorstellungen im Gepäck und ich habe selten in so kurzer Zeit so viel gelernt.
Wir waren in der Elternzeit fünf Wochen mit unserem damals sieben Monate alten Sohn unterwegs, im Campingbus, den wir uns dafür gekauft hatten. Mein Mann und ich waren in den Jahren zuvor einige Male mit gemieteten Campingbussen verreist und hatten diese Form des Reisens sozusagen für uns entdeckt. Einmal waren wir die Nordküste Spaniens bis nach Galizien entlanggefahren – eine unserer schönsten Reisen und wir beschlossen, genau dort noch einmal entlangzufahren. Erster großer Fehler! Mein Tipp: Behaltet die Reisen, die ihr als Paar unternommen habt, in bester Erinnerung und versucht nicht, sie mit Kind zu wiederholen.
Unsere Vorstellung von Sonnenaufgängen am Strand, weil das Kind ja ohnehin früh aufwacht, wurde jedenfalls ganz schnell von der Realität eingeholt. Ein Roadtrip, bei dem ein bisschen auch der Weg das Ziel ist, macht relativ wenig Spaß, wenn das Kind nach wenigen Tagen schon beim Anblick des Kindersitzes zu schreien anfängt, der Atlantik ist für Kinder einfach nur mittelmäßig gut zum Planschen geeignet und wildcampen ist mit Kleinkind auch nur halb so romantisch.
Wir haben nach nicht mal halber Strecke umgedreht, sind ans Mittelmeer gefahren, haben eine Woche auf einem familiären Campingplatz verbracht, bevor wir in sehr kleinen Etappen nach Hause gefahren sind. Seitdem richten wir uns bei der Urlaubsplanung hauptsächlich nach den Bedürfnissen des Kindes – kürzere Fahrtstrecken, weniger Ortswechsel, weniger Surfstrand, mehr Badesee,… Und das bedeutet überhaupt nicht, auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu verzichten. Denn das Hauptbedürfnis beim Urlaub ist doch Erholung und gemeinsam eine schöne Zeit zu haben. Und das gelingt nach unserer Erfahrung eben am besten, wenn das Kind happy ist.
Allzeit erholsame Urlaubsreisen, wünscht dir
