wenn zwei sich streiten… ist das für den Rest der Familie ganz schön nervig. Dabei heißt es doch immer wieder – Streit ist so wichtig und gehört zur kindlichen Entwicklung dazu. Kinder lernen dabei, wie sie Konflikte lösen können, im Optimalfall gewaltfrei und lösungsorientiert. Aber da liegt der Hase auch schon im Pfeffer: Jahrelang eingespielte Muster verschärfen inzwischen jeden noch so kleinen Konflikt in Nullkommanix zu einer quasi nationalen Bedrohung. Wenn ich nicht wüsste, dass meine zwei Jungs sich im Grunde ganz schrecklich lieb haben…
Was also tun? Streitende Kinder wissen genau, dass Kampfeslärm meist sehr schnell Mutter oder Vater auf den Plan rufen, die dann zu vermitteln versuchen oder auch den vermeintlich Schwächeren in Schutz nehmen. Denn seien wir ehrlich – es ist sehr viel schwieriger, sich aus einem Konflikt herauszuhalten, als einzugreifen. Denn auch die eigene Reaktion folgt einem längst eingespielten Schema. Ist doch auch nur gut gemeint, wir wollen doch nur helfen. Und natürlich muss eingeschritten werden, wenn einer dem anderen haushoch überlegen ist oder es zu Handgreiflichkeiten kommt.
Experten sind sich jedoch einig – die Streithähne einfach mal zu ignorieren kann äußerst heilsam sein. Auf Toilette gehen, den Schauplatz verlassen, sich quasi bewusst unsichtbar machen. Wenn der andere nicht reagiert, wird es schließlich ganz schnell langweilig. Schaffen die Kinder es aber partout nicht, den Streit von selbst zu lösen, können Eltern als eine Art Schlichtungsstelle auftreten. Dabei darf jeder in Ruhe seine Meinung abgeben und seinen Standpunkt erklären – der genaue Hergang lässt sich ohnehin selten rekonstruieren. Gemeinsam wird dann nach einer Lösung gesucht, die von beiden Kindern akzeptiert wird, sonst geht der Streit gleich wieder von vorne los.
Das klingt wirklich gut und muss ich dringend einmal ausprobieren. Ich fürchte, ich habe dazu leider schon sehr bald wieder Gelegenheit.
Es grüßt ganz herzlich,
Deine Nicole
