Wie sieht’s denn hier aus: Gruselige Kürbisfratzen, überall flackernde Kerzen, Spinnweben an allen Ecken und natürlich entsprechendes Kleingetier. Hinter den knarzenden Türen lauern Skelette, am Hauseingang stehen zwischen ein paar Blümchen jede Menge Grablichter und der halbe Tote im Rasen macht beim Vorbeigehen seltsame Geräusche. Willkommen in meiner Halloween-Höhle!
Ich liebe dieses Fest! Jedes Jahr Ende Oktober werde ich zum kleinen Kind und dekoriere, was die Ein-Euro-Läden hergeben. Dazu gesellen sich zahlreiche selbst geschnippelte Papier-Fledermäuse, Geister aus alten Vorhangstoffen sowie weitere Halloween-Devotionalien aus diversen Bastel-Aktionen mit den Kindern aus den vergangenen Jahren. Da kommt inzwischen ganz schön was zusammen und so sieht es von Jahr zu Jahr amerikanischer bei uns aus.
Manche Leute haben mit Halloween ja ihre Schwierigkeiten. „So ein Quatsch“, raunen die einen, „Konsumtreiber“ schimpfen die anderen. Die vielen Süßigkeiten sind ja so ungesund! Und was hat ein irisches Fest (irische Einwanderer brachten den Brauch im 19. Jahrhundert nach Amerika) eigentlich mit uns zu tun? Klare Antwort: Nichts! Und? Mir doch egal. Ich bin sicher, dass ich auch als Kind schon großen Spaß dabei gehabt hätte, gruselig verkleidet durch die Straßen zu ziehen, alle Klingelknöpfe in der Nachbarschaft zu drücken und lautstark Süßkram einzufordern. Aber damals gab’s sowas ja noch nicht. Also hole ich es heute nach. Lade nette Menschen in meine Grusel-Höhle ein, backe Spinnweb-Kuchen, verziere Monster-Marshmallows und rühre Glibber-Grütze an. Und ja, ich verkleide mich sogar. Obwohl ich als Zugezogene in einer Fastnachts-Hochburg mit Verkleiden ansonsten so gar nichts anfangen kann. Bei Kunstblut, schwarzer Perücke und Narben-Tattoos werde ich schwach. Und meine Kinder? Freuen sich, dass Mama so einen Quatsch toll findet… In diesem Sinne – Happy Halloween!
Es grüßt ganz herzlich,
Deine Nicole
