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Geld für gute Noten?

Von Nicole Hauger

Portrait Nicole Hauger

man kann ja nun wirklich nicht immer einer Meinung sein. Und meist kriegen wir innerfamiliäre Unstimmigkeiten auch relativ konfliktfrei gelöst. Doch in einer Sache diskutieren mein Mann und ich Jahr für Jahr aufs Neue: Kriegt das Kind nun Kohle für gute Noten oder nicht? Spätestens vor dem Abitur sollten wir hier zu einem Konsens kommen…

Nach meiner Meinung sollte das gute Gefühl, das eine gute (oder auch befriedigende) Note erzeugt, Belohnung genug sein. Ich nenne das ganz fachmännisch intrinsische Motivation. Das heißt, der Antrieb zum Lernen sollte aus meinem Sohn selbst herauskommen und nicht, weil er dafür Bares erhält. Dass diese intrinsische Motivation bei dem einen mehr, beim anderen weniger oder auch sehr viel weniger ausgeprägt ist, weiß ich allerdings aus eigener Erfahrung sehr gut.

Kommen wir zur nächsten Frage: Was ist denn eigentlich eine Eins so wert? Was eine Zwei und was eine Drei? Und ist die Drei in Mathe nicht viel mehr wert als die Zwei in Deutsch, weil Mathe, nun ja, nicht gerade sein Lieblingsfach ist? Und wie wird das außerdem sein, wenn der kleine Bruder in das Alter kommt, in dem er Noten bekommt? Der hat ja wieder ganz andere Talente. Sorgt das nicht für eine Kluft zwischen den Geschwistern? Sagen zumindest Experten und das klingt für mich auch plausibel.

Mein Mann schüttelt hier nur achselzuckend den Kopf. Er sieht das mit den Augen der freien Marktwirtschaft, in der gute Leistung ja auch mit Prämien oder Boni belohnt wird. Doch da mache ich nicht mit. Vielleicht sehe ich es anders, wenn die Jungs etwas älter und reifer sind. Bis dahin bleibt das nette Ritual, am letzten Schultag gemeinsam abends ins Restaurant essen zu gehen. Dass die Großeltern heimlich ein paar Scheinchen zustecken… nun ja, dieser Diskussion gehe ich einfach mal achselzuckend aus dem Weg.

Es grüßt Dich ganz herzlich,
Deine
Nicole Hauger