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Eine schöne Bescherung!

Von Eva Fauth

Wer denkt, die größte Herausforderung an Weihnachten ist es, alle Geschenke zu besorgen, hat wahrscheinlich keine Kinder. Noch viel schwieriger ist es, die Geschenke vor ihnen geheim zu halten! So macht sich bei uns alle Jahre wieder weihnachtliche Heimlichtuerei breit. Ein Paketbote klingelt – alle rennen zur Tür. Scheinheiliges Ablenkungsmanöver meinerseits: „Bestimmt nur ein Buch …“ Aufgeräumte Schubladen sind plötzlich zerwühlt, Schranktüren stehen einen verdächtigen Spalt breit auf. Kinder schleichen wie Schatten durchs Haus, Eltern tun so, als ob sie das nicht merken – und kichern verschwörerisch, wenn ein besonders gutes Geschenkeversteck gefunden ist. Für mich gehört all das zu Weihnachten dazu – die Aufregung, die Vorfreude, das ganze Versteckspiel!

Natürlich kann das auch schiefgehen. Ich erinnere mich immer noch gut daran, als ich vielleicht 12 oder 13 war und ich bei meinen Streifzügen im Schlafzimmerschrank meiner Eltern mein Geschenk entdeckte: ein neues Mäppchen. Das hatte ich mir zwar gewünscht, aber doch nicht so eins! Zwei Wochen waren es noch bis Weihnachten – und so lange hatte ich Zeit mir zu überlegen, wie ich bei der Bescherung wohl Überraschung und gar Freude zeigen sollte. Ob und wie mir das gelungen ist, weiß ich nicht mehr, aber das Mäppchen hatte ich dann. Und vom vorweihnachtlichen Schnüffeln war ich erst einmal geheilt.

Meine Söhne haben da scheinbar größere Ausdauer und ein gewisses Geschick. Anfängerfehler wie Schubladen oder Schränke zu durchwühlen und dabei Spuren zu hinterlassen, passieren ihnen nicht mehr. Ablenkungsmanövern bei Paketen, die beispielsweise eindeutig die Größe eines Schuhkartons haben, gehen sie nicht mehr auf den Leim. Sehen sie meinen hektischen Blick beim Empfang des Pakets, sagen sie selbst grinsend: „Bestimmt ein Buch!“ Aber auch ich habe dazugelernt. Erstens: Geschenke werden grundsätzlich nur verpackt versteckt. Selbst wenn sie gefunden und ertastet werden, ein bisschen Überraschung bleibt. Zweitens: Die Verstecke verteilen sich nicht nur im ganzen Haus, sie sind so gewählt, dass die Kinder oft davorstehen und sie nicht sehen. Da diesen Newsletter keine Kinder lesen, kann ich’s auch verraten: Bislang unentdeckt blieben die Verstecke in ihren eigenen Zimmern. Wieso sollten die Jungs an Weihnachten in ihren Sommerklamotten herumwühlen? Kleinere Sachen verstecke ich in meinen Socken – fällt gar nicht auf, wenn die zusammengerollt da liegen.

An Heiligabend werden dann gerne diese Geschichten erzählt. Wie Geschenke heimlich ins Haus geschmuggelt wurden, wie die Kinder beim Suchen fast erwischt worden wären.

Eine schöne Bescherung wünsche ich allen!

Eure Eva