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Du bist bald ein großer Bruder!

Von Nina Jakobs

Portrait Nina Jakobs

„Hurra, ich bekomme ein Geschwisterchen“ – oder vielleicht doch eher: „Hilfe“!? Geschichten über eifersüchtige Erstgeborene und Probleme zu Hause in den ersten Wochen und Monaten sind ja nicht selten und so fragt man sich: Wie bereite ich mein Kind am besten darauf vor, dass es ein Geschwisterchen bekommt?

Wie bei so ziemlich allem, was mit Kindern zu tun hat, gibt es dafür wohl kein Patentrezept. Mein Sohn ist drei Jahre alt und versteht schon ziemlich viel von dem, was man ihm erklärt. Nach ungefähr zwölf Wochen haben wir ihm von der Schwangerschaft erzählt, es dann aber auch erst einmal dabei belassen. Ich habe keine „Hurra, ich bekomme einen Bruder/Schwester“-Bücher gekauft, ihn nicht mit zu Untersuchungen genommen und das Thema auch sonst kaum mit ihm besprochen. Alles eher unterbewusst, aber wahrscheinlich wollte ich auch nicht, dass das Geschwisterchen schon das alles beherrschende Thema ist, bevor es überhaupt auf der Welt ist.

Als der Bauch wuchs und mein Sohn uns über das Thema sprechen hörte, kamen die Fragen und Gedanken von ganz allein. „Wie soll mein Bruder eigentlich heißen?“ „Wann ist mein Bruder da?“ „Wenn mein Bruder da ist, muss ich nicht mehr mit dem Papa spielen, dann spiel ich nur noch mit meinem Bruder.“ Nach und nach haben wir immer mehr darüber gesprochen, mussten ihm häufig auf dem Kalender zeigen, wie lange es noch dauert, haben zusammen Namen aufgeschrieben (über seine Vorschläge „Traktor“, „Flugzeug“ und „Müllabfuhr“ denken wir noch nach) und auch erklärt, dass die Mama ins Krankenhaus muss, wenn der Bruder geboren wird.

Er sagt jetzt auch oft Dinge wie „Ich freu mich, wenn mein Bruder endlich da ist“ und „Wenn mein Bruder da ist, kann ich nicht mehr in die Kita gehen, dann muss ich ja auf ihn aufpassen.“ Und ich weiß, dass mich das nicht vor Problemen und Eifersucht bewahrt, wenn das Geschwisterchen dann da ist, aber vielleicht heißt es immerhin, dass wir im Vorfeld intuitiv vieles richtig gemacht haben – und das ist ja auch schonmal eine Menge wert.

Es grüßt dich herzlich aus dem Kinderzimmer,
Nina Jakobs