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Brauchen Kinder Nachrichten?

Von Eva Fauth

Krieg, Klimawandel und schlimme Krankheiten – die Nachrichten sind voll von Themen, die schwer zu verstehen sind und Angst machen. Müssen Kinder das wissen? Wir als Kinderzeitungsmacher haben uns entschieden: Ja, wir wollen die Nachrichten für Kinder aufarbeiten, weil wir überzeugt sind – „Kinder verstehen alles – wenn man es ihnen nur richtig erklärt!“ Jede Woche überlegen wir in der Redaktion neu: Über was wollen wir in „Kruschel“ berichten? Was wollen wir unseren rund 10000 Leserinnen und Lesern, die zwischen sechs und zwölf Jahre alt sind, erklären?

Um diese Frage drehte sich diese Woche auch die Mail eines Vaters. Sein Sohn habe beim Abendessen erzählt, was er in der Kinderzeitung gelesen hat. Dabei ging es um den Krieg in Israel und dem Gaza-Streifen und ein Erdbeben. Der Vater meint, solche Themen sollten besser von Kinderaugen und -ohren ferngehalten werden, es werde doch sowieso schon so viel Schlimmes in den Medien berichtet – in „Kruschel“ gehöre das nun wirklich nicht rein. Er überlege nun, ob sein Sohn weiter die Kinderzeitung lesen soll.

Wenn uns Mails wie diese erreichen, nehme ich mir immer Zeit und schildere unsere Sichtweise. Wir glauben, dass Kinder in der medialen Welt, in der sie heute aufwachsen, diese Themen ohnehin mitbekommen. Smartphones haben die meisten schon in der Grundschule, sie hören Nachrichten im Radio oder wie sich die Eltern darüber unterhalten. Umso wichtiger ist es, diese Informationen für Kinder aufzubereiten – ihnen ein Medium an die Hand zu geben, das hilft zu verstehen.

Dabei stellt uns der Krieg in Israel und dem Gazastreifen gerade vor eine echte Herausforderung. Mit Grafiken und viel geschichtlichem Wissen erklären wir den Nahost-Konflikt und stellen diesen Hintergrund auch online zur Verfügung, damit er begleitend zu jeder Ausgabe, in der es um das aktuelle Geschehen geht, zusätzlich zur Verfügung steht. Wir berichten über die internationale Solidarität und die Hilfe, die die Menschen dort bekommen. Aber zugegeben: Es bleibt ein schwieriges Thema.

Viele Lehrende und auch Eltern, mit denen wir uns austauschen, ermutigen uns, die Kindernachrichten weiterhin so zu machen. Sie sagen, dass die einfach geschriebenen Artikel ein guter Einstieg sind, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, gerade über die schlimmen Nachrichten. Und letztlich geht’s genau darum: Wir wollen, dass Kinder verstehen und mitreden können. In der Schule, mit Freunden – oder beim Abendessen.

Herzliche Grüße

Eva Fauth