Ich sage es gleich, ich habe nicht viel Zeit für diesen Text. Denn wie immer steht völlig unerwartet Weihnachten vor der Tür, klopft furchteinflößend laut an und ruft: „Schneller, Kerstin, beeil dich, du hast nicht mehr viel Zeit und es ist noch so viel zu besorgen. HOHOHO.“
Wie jedes Jahr stehe ich kurz vorm Nervenzusammenbruch, wenn sich im Advent der Terminkalender und mein Kopf bis zum Rand füllen mit Terminen für Weihnachtskonzerte, Backaufträge und Geburtstagsfeiern (in unserer Familie haben nahezu alle zwischen November und Februar Geburtstag). Dazu kommt das Organisieren von Nikolaus- und Weihnachtsgeschenken, das Basteln von Adventskalendern, Weihnachtskarten und von Adventskränzen. Ach, und wie feiern wir dieses Jahr eigentlich Silvester? Mütter kennen dieses atemlose Adventshecheln, das mit Besinnlichkeit nur sehr wenig bis nichts zu tun hat.
Wenn ich dann mal zum Luftholen oder gar kritisch hinterfragen komme, denke ich vor allem: Warum sind es eigentlich zu 99,9 Prozent Mütter, die sich darum kümmern, dass die Weihnachtszeit für die Liebsten vollgepackt ist mit Wärme, kleinen Geschenken, Plätzchen, Basteleien und hübscher Deko? Und warum bleibt für die Mütter selbst so furchtbar wenig davon übrig? Wo bleiben denn bitte mein Nikolausgeschenk und mein Adventskalender? In solchen Momenten möchte ich wirklich mit dem Fuß aufstampfen, laut „DAS IST GEMEIN!“ schreien und alle, die mir so besinnlich bei der Weihnachtsrödelei zuschauen, mit Dominosteinen abwerfen.
Allerdings verschiebe ich meine Dominostein-Revolution dann traditionell auf das nächste Jahr. Im nächsten Jahr wird sich nämlich definitiv alles ändern, noch einmal mache ich das so nicht mit. Aber jetzt gerade habe ich leider keine Zeit für einen Aufstand. Schließlich muss ich noch Weihnachtskarten basteln und Nikolausgeschenke fehlen mir auch noch einige. Du entschuldigst mich also?
Besinnungslose Grüße sendet dir deine
