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10 Jahre Kruschel

Von Eva Fauth

Eine Zeitung extra für Kinder? Vor zehn Jahren war das etwas ganz Besonderes. Als erster regionaler Tageszeitungsverlag in Deutschland brachte die VRM im Mai 2012 “Kruschel” auf den Markt – und wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kindermedienpreis der Bundeszentrale für politische Bildung. Den 10. Geburtstag der Kinderzeitung feiern wir mit 11.000 Kindern, die jede Woche “Kruschel” lesen. Darauf sind wir stolz.

Soweit die Zahlen. Aber nun ein Blick hinter die Kulissen. “Kruschel” ist für mich Herzensache. Viel mehr mehr als nur mein Job. So war das schon immer. Angefangen hat als Studentin im ZDF – ein Praktikum beim Kinderfernsehen. Das war Anfang der 1990er Jahren und ganz neu gab es “logo”, die erste Kindernachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Darin wurde Kindern erklärt, was in der Welt passiert. Mir war schnell klar: In dem, was da so leicht verständlich über den Bildschirm flimmert, steckt viel Arbeit. Wer Kindern etwas erklären will, muss es verstehen und für Kinder “übersetzen”. Das ist alles andere als kinderleicht.

Ich habe damals auch schon für die Zeitung geschrieben, in der es auch Kinderseiten gab. Das waren selbstgemalte Bilder oder Geschichten von Kindern, meist von Omi eingeschickt, es gab Rätsel, Tierbilder – aber keinesfalls Nachrichten. Meinem “Erklärfimmel” bin ich bei der Zeitung immer treu geblieben, es war mir immer wichtig, leicht und verständlich zu schreiben. Ich mag keine Bandwurmsätze und finde, Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte. Kein Wunder also, dass das Thema Kinderzeitung im Verlag bei mir gelandet ist. Als die Kinderzeitung 2012 herauskam, waren meine beiden Söhne 5 und 7 Jahre alt – sie sind mit “Kruschel” groß geworden, so wie die Zeitung “groß” geworden ist und inzwischen in ganz Deutschland gelesen wird.

Ich werde öfter mal gefragt: “Willst du nicht mal was anderes machen als ‘Kruschel’? Deine Kinder sind doch schon groß…” Da kann ich nur erwidern – hören Grundschullehrer:innen auf zu unterrichten, wenn ihre Kinder in die weiterführende Schule wechseln? Journalismus für Kinder – das ist Beruf, vielleicht auch Berufung. Das ist kein “Kinderkram” – es bedeutet, Kinder ernst zu nehmen.

Jede Woche ist es mir ein Vergnügen, zusammen mit meinen Redaktionskolleg:innen die Kinderzeitung zu schreiben und zu gestalten. Schaut sie euch doch einfach mal an!