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Mit Kindern ins Museum? Aber klar!

Von Kerstin Petry

Portrait Kerstin Petry

„So Kinder, heute gehen wir ins Museum.“ Als ich klein war, klang dieser Satz für mich wie eine Drohung. Museum war für mich gleichbedeutend mit Langweile, leise sein müssen und bloß nichts anfassen dürfen. Heute ist das anders. Tatsächlich bleibt mittlerweile kaum eine Ausstellung vor mir verschont, wenn ich irgendwo unterwegs bin. Den Schreckenssatz meiner Kindheit rufe ich heute also selbst meiner Familie oft genug entgegen. Und entweder sind meine Kinder besonders höflich, oder sie finden unsere gemeinsamen Museumsbesuche tatsächlich gar nicht mal so übel.

Nehmen wir – auch aus Psychohygienegründen – einfach mal Letzteres an, bleibt nur noch die Frage: Woran liegt es, dass Kinder Museen heute gut finden? Haben sich die Ausstellungen und Angebote dazu verändert oder die Eltern? Ich glaube beides stimmt. Tatsächlich überlege ich mir vorher ganz genau, welche Museen wir besuchen. Gibt es Führungen oder Audioguides für Familien und Kinder? Gibt es Objekte zum Anfassen und Mitmachen? Ich achte darauf, dass wir genug Pausen machen und dass wir nicht ewig durch die Museen tingeln. So haben wir mittlerweile schon jede Menge Ausstellungen entdeckt, in denen wir gemeinsam eine richtig gute Zeit hatten:

Im Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden entdecken Kinder die Welt der abstrakten Kunst. Im Audioguide gibt es eine Kindertour, bei der Kinder das Museum auf eigene Faust entdecken können und dabei auf die Suche nach einem Wal gehen. Im digitalen Farblabor können sie außerdem alles über Farben und Formen herausfinden.

Das Museum für Kommunikation in Frankfurt ist sehr interaktiv und es gibt eine offene Kinderwerkstatt, in der die Kinder passend zur Ausstellung Dinge basteln und selber machen können.

Im Rijksmuseum Amsterdam gibt es einen großartigen Audio- und Videoguide für Kinder, der zu einzelnen Werken Rätsel aufgibt. Haben die Kinder alle Rätsel gelöst, können Sie im Museumsshop das Lösungswort sagen und bekommen ein kleines Geschenk.

Immersive Ausstellungen sind ein toller Weg, Kindern große Künstler näherzubringen. Hier werden Werke von Van Gogh, Dali, Monet und Co. mit Musik als digitale Show präsentiert. Solche Ausstellungen gibt es mittlerweile in vielen Städten.

Großartig sind auch das Technikmuseum in Mannheim, das Historische Museum der Pfalz in Speyer, das Senckenberg Museum in Frankfurt, das Museum der Illusionen in Stuttgart, das Miniaturwunderland in Hamburg, das DDR-Museum in Berlin. Sie sehen: Die Liste ist lang. Welches Museum können Sie empfehlen?

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Kerstin Petry