
Es geht los: Sonntag ist der erste Advent, an dem das erste Lichtlein brennt – natürlich am liebevoll selbst gemachten Kranz. Der Adventskranz ist schließlich ein Symbol für Geborgenheit, für die Vorbereitung auf Weihnachten. Und was könnte da schöner sein, als selbst Hand anzulegen?
Das Basteln ist ja fast schon ein meditativer Prozess. Man geht in den Wald, sammelt Tannenzweige, Zapfen und Moos, atmet tief die kalte, frische Luft ein und fühlt sich irgendwie „verbunden“ mit der Natur. Ist das nicht der wahre Zauber von Weihnachten? Ein Kranz, den du mit deinen eigenen Händen erschaffen hast, ist schließlich wie ein kleines Kunstwerk – jedes Stück Moos, jede Kerze, alles hat seine eigene Geschichte. Und nicht zu vergessen: Wie stolz ist man, wenn die erste Kerze entzündet wird und der Kranz im Wohnzimmer glänzt? Die Familie staunt und man kann sagen: „Den habe ich selbst gemacht!“
Eine wundervolle Vorstellung. In der Theorie. Wenn man handwerklich begabt ist, Geschick und Talent für Proportionen und Farben sowie ausreichend Zeit mitbringt. Wenn all dies nur in begrenztem Maße vorhanden ist, wird es – naja, wie bei mir eben: Es herrscht Chaos beim Zusammenbinden der Zweige, der Basteldraht ist an jeder Ecke zu sehen, die Kugeln hängen windschief herum, aber dafür fühlt sich das Ergebnis gut an. Denn, wir wissen‘s: Perfekt ist langweilig! Doch meist schon nach etwa einer Woche verliert mein Kranz langsam seine Form, die Nadeln fallen zügig ab und man hat das Gefühl, er verabschiedet sich mitten im Advent in seinen wohlverdienten Winterschlaf.
Dabei – so habe ich nun gelernt – gibt es ein paar Tricks, um einen selbst gemachten Adventskranz hübsch zu halten: Die Zweige sollten frisch sein und dürfen vor dem Binden gerne noch ein ausgiebiges Wasserbad nehmen. Besprühen Sie den fertigen Kranz regelmäßig mit Wasser, lagern Sie ihn an einem kühlen Ort und vermeiden Sie direkte Hitzequellen wie Heizungen. Nachts stellen Sie ihn am besten auf den kühlen Balkon oder die Terrasse und tagsüber auf ein feuchtes Küchentuch.
Während ich das schreibe, weiß ich bereits, dass das bei uns schwierig wird, angefangen mit dem Standort – auf dem Esstisch, drei Meter vom Holzofen entfernt und direkt unter der Deckenlampe. Aber ich habe mir fest vorgenommen: Ein wenig mehr Aufmerksamkeit will ich ihm in diesem Jahr widmen, das hat er definitiv verdient. In diesem Sinne haben Sie einen wohlwollenden Blick auf Ihren Kranz und einen schönen ersten Advent!
