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Drogenkonsum: So klappt der offene Dialog mit den Kindern

Von dpa

Wenn es um den möglichen Drogenkonsum des eigenen Kindes geht, sind viele Eltern beunruhigt. Gespräche können helfen – aber wie gelingt ein offener Dialog mit dem eigenen Kind?

Alexander Heinl/dpa/dpa-tmn

Der erste Konsum von Alkohol, Marihuana, Nikotin oder anderen Drogen wie Ecstasy findet oft schon im Jugendalter statt. Da Anzeichen eines Drogenkonsums nicht immer sofort erkennbar sind, ist es für viele Eltern schwer nachzuvollziehen, ob das eigene Kind regelmäßig Rauschmittel konsumiert.

Ein offenes Gespräch zwischen Eltern und Kindern über Drogen kann helfen, das Bewusstsein der Kinder zu schärfen und ihr Risikoverhalten am Ende zu reduzieren. Und es kann ihnen Wissen vermitteln, um reflektierte Entscheidungen zu treffen. Doch wie können Eltern ihren Kindern bei dem Thema Drogenkonsum auf Augenhöhe begegnen?

Raus aus der Stille, rein in den Dialog

Mit der Pubertät verändert sich das Rollenverständnis in Familien. Für Eltern bedeutet das oft loszulassen und zu verstehen, dass das eigene Kind selbst Entscheidungen trifft, auf die sie nicht mehr so viel Einfluss haben.

Um einen reflektierten Umgang mit Drogen zu erreichen, rät Nicole Sauerborn von der Jugendsuchtberatung Treptow-Köpenick, zu einem präventiven Gespräch, in dessen Rahmen Aufklärung stattfinden kann.

Besteht der Verdacht, dass das eigene Kind Drogen konsumiert, kann es helfen, dabei nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Heißt: Die direkte Frage «Nimmst du Drogen?» sollten Eltern erst dann stellen, wenn genug Vertrauen in einem Gespräch aufgebaut worden ist.

Stattdessen ist es ratsam, sich erstmal über Drogen-Erfahrungen im Umfeld – zum Beispiel im Freundeskreis – auszutauschen. Fragen wie «Was ist dir aufgefallen?» oder «Wie macht das der Freund oder die Freundin?» helfen, sich an das Thema heranzutasten.

Bestätigt sich der Verdacht, ist es laut Sauerborn wichtig, dass Eltern einfühlsam handeln und die Situation offen mit den Kindern besprechen. Taschengeldentzug, Hausarrest oder Vorwürfe führen meist dazu, dass sich die Kinder zurückziehen und weitere Kommunikation über das Thema verweigern.

Professionelle Unterstützung

In Beratungsstellen arbeiten Fachleute wie Psychologen, Sozialarbeiterinnen oder Suchtberater, die über umfangreiches Wissen und Erfahrung im Umgang mit Drogenproblemen verfügen. Sie können den Kindern und ihren Eltern dabei helfen, die Ursachen und Hintergründe des Drogenkonsums zu verstehen und Lösungsansätze zu entwickeln.

© dpa-infocom, dpa:230628-99-216904/5