// lieferbeginn readonly Skip to main content

Begräbnis in Naturstoffen schont die Umwelt

Von dpa

Der ökologische Fußabdruck macht sich nicht nur zu Lebzeiten bemerkbar. Ob eine Bestattung umweltfreundlich ist, hängt zum Beispiel von der Auswahl bei Sarg oder Urne ab.

Henning Kaiser/dpa/dpa-tmn

Die Frage nach einem nachhaltigen Leben schließt auch das Ende mit ein. Worin möchte ich oder wie sollen meine Angehörigen bestattet werden? Was ist möglichst umweltfreundlich?

Der Bundesverband Bestattungsbedarf rät zu Vollholzsärgen aus nachhaltiger, regionaler Forstwirtschaft. Diese seien naturgemäß bio. In der Erde verrotten sie schnell und bei der Verbrennung im Krematorium spart das Holz als natürlicher Brennstoff immerhin Energie ein.

Die Griffe bestehen bei nachhaltigen Särgen aus Holz, Seil oder anderem verrottbaren Material. Die Sargoberfläche ist gewachst, geölt oder kann mit einem umweltfreundlichen Lack farbig gestaltet sein.

Kleidung aus Naturfasern

Auch die Garnituren im Inneren des Sarges sowie die Kleidung des oder der Verstorbenen sollten möglichst gut verbrennen oder schnell verrotten. Hier bieten sich zum Beispiel Schafwolle, europäische Baumwolle oder Viskose an, also Zellulose aus Baumfasern.

Für Sterbehemden und Decken bieten sich gewebte Leinen aus französischem oder niederländischem Flachs an. Als Füllmaterialien, etwa für eine Sargmatratze, dienen Hanf, Holzwolle oder Stroh.

Urnen aus Maisstärke oder Muschelkalk

Bei der Entscheidung für einen Sarg kann außerdem eine Rolle spielen, woher er geliefert werden muss. Wird er regional hergestellt, hält das den Transportweg zum Bestatter kurz – was Sprit spart.

Auch eine Urne kann biologisch abbaubar sein. Etwa, wenn sie aus Buchenholzkohle, Maisstärke, Holz, Lehm oder Naturfasern geformt wurde. Behältnisse für Seebestattungen wiederum sind schnell wasserlöslich und bestehen aus Muschelkalk, Salzkristall, Pappe oder Ton.

Aus Deko-Engel wird Mikroplastik im Boden

Nachhaltigkeit geht bei der Grabgestaltung weiter. André Burmester, Mitglied im Bund deutscher Friedhofsgärtner aus Burg bei Magdeburg, berichtet, dass er regelmäßig kleinste Plastikteile im Grabboden findet. Überbleibsel von Deko-Figuren, die der Witterung nicht standgehalten haben und zerbrechen.

Es ist davon auszugehen, dass sich Kunststoffe nur sehr langsam, womöglich gar nicht vollständig, zersetzen können. Sie bleiben als Mikroplastik zurück, das von Insekten im Boden aufgenommen wird oder im Grundwasser landet – und damit letztlich irgendwann auch in unserer Nahrungskette landet.

© dpa-infocom, dpa:221116-99-545559/2