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Süßer Teilchenbeschleuniger

Von Nicole Hauger

So ein Winter kann ganz schön lang werden, vor allem mit Kindern. Wenn es draußen kalt und garstig ist, die Hörspiele rauf und runter gehört sind und die große Langeweile eintritt, dann greife ich ganz gerne zum Puzzle. 1000 Teile dürfen es schon sein. Eine wunderbare Beschäftigung, die man einzeln oder in Gruppen machen kann, mal mit dem einen Kind, mal mit dem andern (sogar mit beiden zusammen funktioniert es ganz gut). Man liegt gemütlich auf Kissen oder Decken auf dem Boden, nebenher läuft ein wenig ruhige Musik, zuweilen kommt sogar ein Gespräch zustande.

Das war immer sehr unterhaltsam – bis wir unsere Katze bekamen. Eine Katze hat ja so gar keinen Sinn für Ordnung und einen ausgeprägten Spieltrieb zudem. Das kollidiert ganz fürchterlich mit dem Aussortieren von Eckteilen oder bestimmten Farbgruppen. Mit kleinen süßen Samtpfötchen werden die Teile genüsslich über den Fußboden geschoben, bis sie irgendwann unter dem Bett oder dem Sofa landen, um dann über kurz oder lang irgendwann für immer im Staubsauger zu verschwinden. Und es gibt wirklich nichts Frustrierenderes als fehlende Teile beim 1000er-Puzzle!

Die Lösung liegt nahe: Die Katze darf nicht in die Nähe des Puzzles kommen. Klingt umsetzbar, ist jedoch gar nicht so einfach. Denn unsere Katze ist schlau. Zwar ist eine Tür zwischen ihr und dem Puzzle, doch oft genug, wenn jemand diesen Raum betritt, huscht sie einfach unbemerkt mit hinein und verschwindet umgehend unter dem Bett – das kriegt man gar nicht mit! Sobald man das Zimmer wieder verlässt und sorgsam die Tür hinter sich schließt, hat sie quasi freie Bahn – und tobt sich hemmungslos in den Puzzleteilen aus. Wir haben noch keine wirkliche Lösung für dieses Problem gefunden, bisher haben wir eigentlich immer resigniert. Der Katze beim Spielen zuzusehen ist ja auf gewisse Art auch unterhaltsam.

Geduldige Grüße sendet

Nicole Hauger