Erst Arbeitsplatz, dann Kinderzimmer

Wer ein Haus von außen betrachtet, erkennt normalerweise schnell: Hier wohnen Leute. Oder hier befinden sich Büros. Denn Wohnungen haben häufiger mal Balkone. Die Fassaden von Bürogebäuden sind dagegen meist glatt und haben große Fenster.

Zu viele Büros, zu wenig Wohnungen

Nun ist es so, dass es derzeit zu viele Büros gibt. Denn seit der Corona-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte von Zuhause aus. Firmen brauchen deswegen weniger Platz. Zugleich fehlen in Deutschland ausreichend Wohnungen. Seit Jahren werden zu wenig davon gebaut.

Tausende Wohnungen möglich

Da liegt eine Lösung nahe: Büros zu Wohnungen umzubauen. Fachleute für Immobilien haben sich gerade angeschaut, wo das möglich wäre. Sie meinen: In den sieben größten deutschen Städten könnten so mehr als 11 000 Wohnungen entstehen. Das wäre zwar weniger als benötigt, aber immerhin etwas.

Manchmal am falschen Ort

Doch so ein Umbau ist häufig schwierig. «Bürostandorte sind nicht gleich Wohnstandorte», erklärt der Experte Helge Scheunemann. Das heißt: In der Nähe von Wohnungen werden meist auch Kitas und Schulen geplant, außerdem Parks und Geschäfte. Rund um Büros sind solche Einrichtungen eher selten.

Mehr Klos und Küchen nötig

Bürogebäude sind zudem häufig anders geplant: ohne Balkone, aber mit langen Gängen ohne Tageslicht innen. Auf einer Etage befindet sich vielleicht nur eine Büro-Küche und nur ein Raum für Toiletten. Das alles muss geändert werden, wenn dort mehrere Wohnungen entstehen sollen.

Umbau ist kompliziert

An einigen Orten hat es geklappt, zum Beispiel im Gerling-Quartier in Köln. Dort wurde richtig viel umgebaut. Beim Hochhaus blieb sogar nur das Metall-Skelett des Hauses übrig. Dann wurden drinnen neue Wände eingezogen und außen eine neue Fassade angebracht. 

Gut fürs Klima

Für das Klima ist es besser, Gebäude umzubauen statt abzureißen und neu zu bauen. Denn so wird weniger Baumaterial verwendet.