
Wenn Mädchen nur unter sich sind, können sie oft viel offener über Themen sprechen. Deshalb dürfen Jungs an manchen Tagen nicht ins Jugendzentrum in Stade kommen.

«Mädchen-Raum» steht auf dem Zettel: Hier können Schülerinnen und junge Frauen unter sich sein.

Catherine Bartl (links im Bild) und die Jugendleiterinnen Henrike Klinger (hinten im Bild) und Damaris Schulz wollen Mädchen fördern.
«Mädchen-Raum» steht auf dem Zettel. Das bedeutet: Nur Mädchen dürfen Dienstag und Donnerstag hier ins Jugendzentrum der Stadt Stade kommen.
Die Pädagogin Catherine Bartl erklärt, warum das so ist: In Jugendzentren seien es oft Jungs, die sich lautstark etwa an der Tischtennisplatte messen, erzählt sie. Mädchen seien hingegen oft dazu erzogen, eher still und zurückhaltend zu sein. Sie «lassen sich verdrängen, sie sitzen eher mit dem Handy auf dem Sofa», sagt Catherine Bartl.
Geschützte Räume
Mit ihrem Team will sie Mädchen ermutigen, laut sein und ihre Meinung zu sagen. Außerdem müssten sie so nicht befürchten, doofe Kommentare von Jungen zum Beispiel über ihren Körper zu hören.
Solche Angebote seien gerade auf dem Land selten, aber unfassbar wichtig, sagt eine Expertin. «Manchmal braucht es geschützte Räume nur für Mädchen, um sie zu stärken.» Denn, wenn Mädchen unter sich sind, könnten sie über viele Themen offener sprechen.
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