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Wie aus Müll Strom und Wärme wird

Von dpa

Im Müll kann man einen Schatz finden. Der glänzt zwar nicht, ist aber wertvoll. Denn er kann für Strom und Wärme sorgen. Wie das geht, erfahren Schülerinnen und Schüler in Karlsruhe hautnah.

Uli Deck/dpa

Früher haben die Leute ihren Müll einfach auf einen großen Haufen am Rande der Stadt geschmissen. So sind ganze Berge entstanden, wie auch vor der Stadt Karlsruhe im Bundesland Baden-Württemberg. Dort wurde ein ehemaliger Müllberg in einen Energieberg verwandelt.

Der Berg kann einen ganzen Stadtteil mit Strom versorgen. Er ist inzwischen ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen, die wissen wollen, wie aus Abfall, Sonne und Wind tatsächlich Energie entsteht. Außerdem lernen dort Schulklassen, wie man Energie sparen kann.

«Unser Ziel ist es, dass Kinder das Wissen als Energiebotschafter in Schulen und Familien weitertragen», sagt Susanne Dresen von den Stadtwerken Karlsruhe. Die Frau zeigt den Mädchen und Jungen die Photovoltaik-Anlage am Hang. Sie erklärt auch das gewaltige Windrad auf der Bergspitze. Dessen Rotorblätter wischen wie große Scheibenwischer durch den grauen Himmel – und erzeugen dabei Strom.

Das eigentliche Geheimnis des Energiebergs steckt im Innern des Berges: Wenn Müll von Bakterien zersetzt wird, entsteht ein Gas. Dieses wird aus dem Berg abgesaugt und über Rohre zu einem benachbarten Kraftwerk geleitet, wo es zu Wärme und Strom umgewandelt wird.

Die 15-jährige Marie ist beeindruckt und findet es toll, das alles mal gesehen zu haben. Der 13-jährigen Azra geht es ebenso. Sie kann jetzt ihren kleinen Brüdern erklären, wie erneuerbare Energie erzeugt wird – und warum Stromsparen sich lohnt.

Denn am Ende der Tour haben die Schülerinnen und Schüler im Pavillon unter dem Windrad einen Film dazu gesehen und ein Kartenspiel bekommen. Darin wird gezeigt, wie jeder in seinem Alltag Energie sparen kann.

Dass duschen besser als baden ist, das wissen die meisten. Aber was bringt es, den Fernseher oder das Radio ganz abzuschalten? Susanne Dresen erklärt, dass man immerhin 140 Euro im Jahr sparen kann, wenn man den Stecker bei Elektrogeräten zieht und sie nicht im Standby-Modus lässt. Ein bisschen hilft es auch, das Ladekabel zu ziehen, wenn man damit kein Handy lädt.

«Am meisten erstaunt hat mich das mit den LED-Lampen», sagt ein Junge, der auch dabei war. Denn wer zehn alte Glühbirnen durch LED-Leuchten ersetzt, spart 200 Euro Strom im Jahr.

© dpa-infocom, dpa:230320-99-20463/3