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Unter der Erde in Sicherheit bringen

Von Nathalie Trappe, dpa

Bunker sind oft schreckliche Orte: Denn sie haben mit Krieg zu tun. Menschen suchen dort Schutz vor Angriffen aus der Luft. In der Hauptstadt Berlin findet man noch einige davon.

Sirenen, ein lautes Dröhnen in der Luft: Dann fallen Bomben, abgeworfen aus Flugzeugen. Wenn das im Zweiten Weltkrieg passierte, wollten sich die Menschen so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. 

Oft versuchten sie, in einen Bunker zu kommen. Das sind spezielle Schutzräume. Häufig befinden sie sich unter der Erde.

Der Zweite Weltkrieg ging vor genau 80 Jahren zu Ende. Angefangen hatte ihn Deutschland unter der Herrschaft von Adolf Hitler und seinen Nationalsozialisten. Weil sie den Krieg lange planten, ließen sie in der Hauptstadt Berlin auch eine Menge Schutzräume und Bunker bauen. Manche sind noch erhalten, zum Beispiel unter einem ehemaligen Flughafen. 

Schutz vor Bomben

In den Bunkern war meistens nicht viel Platz. «Es war sehr beengt und oft auch völlig überfüllt dort», erklärt Hajo Funke. Der Wissenschaftler ist Experte für die Geschichte des Nationalsozialismus.

In der Regel passten etwa 50 Menschen in so einen Schutzraum. Hajo Funke sagt aber, dass nicht alle hinein durften. «Den sogenannten Feinden des Nationalsozialismus versperrte man den Zugang», sagt er. Denn das war typisch für die Nazi-Herrschaft: bestimmte Menschen auszugrenzen, zu unterdrücken und eben zu Feinden zu erklären.

Die Schutzräume hatten dickere Wände und spezielle Luftfilter. Außerhalb davon starben viele Menschen durch die Angriffe. Denn in normalen Wohnungen war man vor den Bomben nicht sicher.

Erinnerungen im Bunker

Einige Bunker sind heute Museen. Dort erkennt man zum Beispiel noch Bildergeschichten an den Wänden. «Diese Zeichnungen wurden angebracht, um die Menschen während eines Luftangriffs abzulenken», erklärt Fachfrau Sina Keesser. Gerade für Kinder war das lange Warten im Bunker schlimm. 

Nach dem Krieg wurden viele Bunker mit Absicht zerstört. Ein bekanntes Beispiel ist der sogenannte Führerbunker in Berlin. Das mächtige Gebäude hatte extrem dicke Wände und Decken. Er war für Adolf Hitler errichtet worden. Dort brachte er sich um, als klar war, dass er den Krieg verloren hatte. Den Bunker später zu zerstören war schwierig. Aber man wollte verhindern, dass es Orte gibt, an denen sich Hitler-Fans treffen können. Heute ist an der Stelle nur eine Informationstafel und ein Parkplatz.

Wenige Tage nach dem Tod von Hitler war der Krieg in Europa zu Ende. Das war am 8. Mai 1945. Es ist also genau 80 Jahre her. In diesen Tagen erinnern viele Veranstaltungen daran. Manche finden auch in Bunkern statt.

© dpa-infocom, dpa:250504-930-496101/1