
Jemand in der Nähe braucht Hilfe! Apps auf dem Smartphone sorgen dafür, dass schneller Ersthelfer an den Notfallort kommen.

Die App «Mobile Retter» soll dafür sorgen, dass schneller Ersthelfer bereit sind.

Bei einer Schulung lernen Feuerwehrleute mehr über die App.
Hätte ich vom Notfall gewusst, hätte ich früher da sein können als der Rettungswagen! Diesen Gedanken hatte der Notfallmediziner Ralf Stroop, als er in seiner Nachbarschaft einen Rettungswagen sah. So entstand vor einigen Jahren seine Idee für die App «Mobile Retter». Die lotst Ersthelfer und Ersthelferinnen zum Notfallort. Auch andere ähnliche Apps gibt es mittlerweile in Deutschland. Aber warum sind sie nötig?
Jede Sekunde zählt
Jeder weiß: Bei einem Notfall muss es schnell gehen. Dann rast der Rettungswagen mit Blaulicht durch die Straßen. Trotzdem dauert es, bis er am Notfallort ankommt. In der Stadt herrscht oft dichter Verkehr und auf dem Land sind die Wege weiter. Wenn aber zum Beispiel ein Herz stillsteht, zählt jede Sekunde. Jemand, der weiß, was zu tun ist, könnte vielleicht schneller da sein. Einfach nur, weil er oder sie gerade zufällig in der Nähe ist.
Wissen, was zu tun ist
In der Stadt Essen werden die Menschen, die zu mobilen Rettern werden möchten, geschult. Es sollen aber Leute sein, die sich schon etwas auskennen. «Ein Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein reicht da nicht», sagt ein Mann von der Essener Feuerwehr. So sind es zum Beispiel Feuerwehrleute, aber auch Pflegekräfte und Mediziner, die sich über die App registrieren. Sie wissen, was in einem Notfall zu tun ist.
Ein wachsendes Netz
Tatsächlich hat die App in einigen Fällen schon gut funktioniert. Oft waren die alarmierten Ersthelfer vor dem Rettungsdienst vor Ort. Allerdings hat das Netz an Helferinnen und Helfern noch einige Lücken. Es würde etwa helfen, wenn man die verschiedenen Apps verbinden könnte. Außerdem wäre es toll, wenn jeder Mensch wissen würde, was man tun muss, findet ein Experte.
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