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Schadet Zugluft wirklich?

Von dpa

Mach das Fenster zu, es zieht! So einen Satz hört man häufig. Denn viele Menschen glauben: Bei Zugluft erkältet man sich. Ein bisschen haben sie damit recht.

Lannis Waters/Palm Beach Post via ZUMA Wire/dpa

Manche Leute setzen sich deswegen extra vor ein offenes Fenster oder einen Ventilator. Dann hören sie manchmal: Mach das nicht, du bekommst einen Schnupfen und einen steifen Nacken noch dazu! Aber stimmt es, dass Zugluft schädlich sein kann?

Die Antwort: Ja, tatsächlich macht das dem Körper etwas aus. Natürlich wird nicht jeder Mensch sofort krank, wenn er mal im Luftzug sitzt. Aber wenn der Körper durch den Zug auskühlt, ist das Risiko höher, krank zu werden.

Genauer erklären kann das der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Thomas Deitmer. Er spricht von Windkühle: Kühlt durch den Wind die Oberfläche des Körpers ab, dann wird auch das Innere nicht so gut durchblutet, etwa der Rachen. Das führt dazu, dass der Körper Krankheitserreger nicht so gut bekämpfen kann.

Test mit dem Finger

Besonders jetzt im Sommer schwitzen wir oft. Der Schweiß auf der Haut kühlt uns. Kommt noch Wind hinzu, ist diese Kühlung besonders stark. Herr Deitmer sagt, das könne jeder mal selbst ausprobieren. «Bläst man auf einen trockenen Finger, fühlt es sich kaum kühler an. Leckt man aber den Finger an und pustet drauf, dann ist der Kälte-Effekt viel höher.» Das liegt an der Verdunstung der Flüssigkeit.

Passiere das auf einer größeren Fläche, gehe dem Körper zu viel Energie verloren, meint der Arzt. «Wenn die Oberfläche zu kalt wird, wird man leichter krank.»

Was also tun, wenn es zu heiß wird? «Wird die Luft langsam bewegt, ist es okay», meint der Fachmann. Denn kühlt die Hautoberfläche nicht stark aus. Man könne also zum Beispiel einen Ventilator etwas weiter weg aufstellen. «Am besten ist es, wenn man nicht empfindet, wo der Luftzug herkommt.»

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