
Ab in die Eistonne! Dadurch soll zum Beispiel nach einem anstrengenden Fußballspiel der Körper schneller wieder leistungsfähig sein. Ob das wirklich so ist, klärt der Faktencheck.

Nach einem anstrengenden Fußballspiel wie dem EM-Viertelfinale kann ein Eisbad ein wenig helfen.

Ein Eisbad nach dem Training ist im Profi-Fußball durchaus üblich.

Sportlerinnen und Sportler nehmen nach dem Training manchmal ein Eisbad, um Muskelkater vorzubeugen.
«Ich glaube, wir brauchen jetzt drei Tage Eistonne und Erholung.» Das sagte der Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen nach dem gewonnenen Viertelfinale bei der Europameisterschaft. «Und dann schauen wir, ob wir noch elf Spielerinnen gegen Spanien aufstellen können.» Das war scherzhaft gemeint. Fürs Halbfinale gegen Spanien am Mittwochabend werden sicher genügend Spielerinnen fit sein.
Drei Tage in der Eistonne ist zwar übertrieben. Aber das mit dem Eisbaden hört man im Profi-Sport häufiger. Es soll helfen, dass sich der Körper schneller erholt. Aber stimmt das wirklich?
Kaltes Wasser tut den Muskeln gut
Die Antwort lautet: Ja. Bei intensiver Belastung entstehen winzige Verletzungen an den Muskelfasern, erklärt Professor Michael Hoffmann. Die repariert der Körper selbst. Aber das dauert und ist häufig mit Muskelkater verbunden. Dagegen kann ein Bad bei einer Wassertemperatur von 10 bis 15 Grad ein wenig helfen.
«In dem Moment, wo der Muskel runtergekühlt wird, führt das dazu, dass die Entzündungsreaktionen deutlich geringer ablaufen», sagt der Experte. Dadurch sei man schneller wieder leistungsfähig. Allerdings fehlen wissenschaftliche Studien, die erklären, welche Effekte das Eisbaden genau hat. Der Fachmann meint: Daran zu glauben, dass es wirkt, hilft auch. Allgemein fühlt man sich danach frischer und weniger erschöpft.
Alle in der Eistonne
Sicher ist: Ein Eisbad nach dem Spiel oder Wettkampf trainiert das Herz-Kreislauf-System eines gesunden Menschen. Macht man das als Profi-Sportlerin regelmäßig, kann es den Blutdruck und die Herzfrequenz verbessern.
Zurück zu den deutschen Fußballerinnen: Waren sie tatsächlich nach dem Viertelfinale in der Eistonne? Auf diese Frage eines Reporters antwortete Ersatz-Torhüterin Ena Mahmutovic am Montag: «Alle, die gespielt haben, waren da drin. Mittlerweile macht’s auch jeder, weil’s einfach wichtig ist für die Regeneration.»
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