// lieferbeginn readonly Skip to main content

Isst man im Schlaf Spinnen?

Von dpa

Wer sich vor Spinnen ekelt, mag diese Schauergeschichte überhaupt nicht: Jeder Mensch isst im Schlaf acht Spinnen pro Jahr, heißt es oft. Doch an dieser Legende ist nichts dran.

picture-alliance/dpa

Spinnen wohnen in den meisten Häusern und bauen ihre Netze. Viele Menschen haben Angst davor, dass die Tiere nachts ins Bett krabbeln könnten oder sich von oben dorthin abseilen. Eine Legende besagt, dass jeder Mensch pro Jahr im Schlaf acht Spinnen isst.

Ist an der Geschichte etwas dran?

Die Antwort: Nein. Dass eine Spinne nachts im Magen eines Menschen landet, ist extremst unwahrscheinlich. Zum einen wollen Spinnen den Menschen meist nicht so nahe kommen. Und falls doch: Die Schlafenden würden es wohl merken, wenn da etwas in den Mund krabbelt und sich wehren.

Besonders gut mit Spinnen kennt sich Peter Jäger aus. Er erklärt, dass Spinnen gar kein Interesse hätten, zu unserem Bett zu kommen. Dort gebe es weder etwas zu fressen, noch mögliche Spinnenpartner. Aber wenn eine doch mal zufällig vorbeikommt? «Wir Menschen liegen in unserem Bett nicht wie im Sarg. Wir bewegen uns, wir wälzen uns hin und her, wir decken uns auf und zu», erklärt Herr Jäger. «Für die Spinnen heißt das: Erdbebengebiet. Das mögen die überhaupt nicht gerne.»

Auch wenn ein Mensch ganz, ganz ruhig schläft, atmet er trotzdem. «Man erzeugt einen Luftstrom, der für die Spinnen ein kleiner Wirbelsturm ist», sagt der Spinnenforscher. Dann treten sie auf jeden Fall die Flucht an! «Die Spinnen können also gar nicht in die Nähe unseres Mundes kommen», sagt er.

Für den total unwahrscheinlichen Fall, dass eine verplante Spinne doch mal ins Gesicht krabbelt: Dann würden wir sie wohl nicht schlucken. Der Kinderarzt Jakob Maske sagt: «Die würde normalerweise gar nicht in den hinteren Rachenbereich kommen.» Menschen spüren mit den Lippen und der Zunge, wenn da etwas ist. Und die Spinne würde sofort ausgespuckt.

© dpa-infocom, dpa:220615-99-675332/1