
Wahlumfragen sollen eine spannende Frage beantworten: Welche Partei kann die nächste Wahl gewinnen? Manchmal haben Umfragen sogar Einfluss auf die Entscheidung der Menschen.

Die Farben auf dem Bildschirm zeigen nach Farben an, welche Partei wie viele Stimmen in einer Umfrage bekommen hat.

Wahlen sind geheim. Oft erzählen Leute aber in Umfrage vorher, welche Partei sie gut finden.

Welche Partei gerade gut dasteht, das zeigen solche Bilder nach Umfragen.
Wahlen sind geheim! Niemand muss sagen, für welche Partei er seine Stimme bei einer Wahl abgibt. Das ist wichtig, damit sich alle Wählerinnen und Wähler in Deutschland frei in ihrer Entscheidung fühlen.
Trotzdem hören wir gerade viel darüber, welche Partei gut bei den Menschen ankommt und welche weniger. Das ist das Ergebnis von Umfragen. Derzeit geht es vor allem um die Stimmung in Sachsen und Thüringen. In diesen Bundesländern wählen die Menschen am Sonntag ihre neue Regierung. Einige Wochen später ist Brandenburg dran.
Wie funktionieren Wahlumfragen?
«Bei einer Wahlumfrage werden Menschen gefragt, welche Partei sie bei einer Wahl wählen werden», erklärt Professor Thorsten Faas. Die Antworten werden dann zusammengezählt und dann wird ausgerechnet: Wie gut würde jede einzelne Partei bei der kommenden Wahl abschneiden. Zu den großen Parteien in Deutschland gehören unter anderem CDU, SPD, Grüne, FDP, AfD und Linke.
Welche Absicht steckt hinter den Umfragen?
Zeitungen und Fernsehsender finden es wichtig zu berichten, wie die Stimmung im Land ist, erklärt der Fachmann. Dafür sind sie bereit, Geld auszugeben, damit Firmen solche Umfragen machen. «Aber früher gab es weniger Umfragen. Manche sagen, dass das vielleicht sogar besser war. Denn in der Politik geht es um wichtige Entscheidungen, nicht um Umfragewerte», sagt Thorsten Faas.
Wie genau sind die Ergebnisse von Umfragen?
Der Politik-Fachmann meint: Die Umfragen in Deutschland seien schon ziemlich gut. In der Regel werden dazu jeweils mindestens 1.000 Menschen befragt. Meistens kommt bei Wahlen dann ein Ergebnis heraus, wie man es nach Umfragen erwartet hätte. Das sei aber keine Garantie: «Wenn etwa kurz vor einer Wahl noch etwas passiert, kann das ja dazu führen, dass Menschen anders wählen. Und dann geht eine Wahl plötzlich ganz anders aus.»
Welchen Einfluss haben Umfragen?
Manchmal bringen Umfragen Menschen noch einmal zum Nachdenken, meint der Fachmann. Das führe vielleicht sogar dazu, eine andere Partei zu wählen, als man eigentlich vorhatte. Ein Beispiel: Auf Platz eins der Umfrage liegt eine Partei, die man überhaupt nicht mag. Auf Platz zwei ist eine Partei, die man in Ordnung findet. Obwohl man lieber die Partei auf dem dritten Platz gewählt hätte, stimmt man dann vielleicht für Partei zwei ab. «Warum? Weil man so hofft, dass die noch von Platz 2 auf Platz 1 kommt», sagt Thorsten Faas.
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