
Vokabeln oder Jahreszahlen auswendig lernen kann auch Spaß machen. Ein Gedächtnisweltmeister erklärt, wie das geht.

Eine Schülerin übt Vokabeln. Mit Tipps vom Gedächtnisweltmeister klappt das noch einfacher.

Ein Mädchen lernt an einem Tablet. Vokabeln üben zum Beispiel kann auch Spaß machen.

Boris Nikolai Konrad ist Gedächtnisweltmeister. Er kann sich Dinge sehr gut merken.
Die eigene Trikotnummer beim Fußball kann man sich meist gut merken. Auch die Telefonnummer der besten Freundin sagen manche fast im Schlaf auf. Sich an die Vokabeln aus dem Englischunterricht zu erinnern, fällt vielen allerdings schwerer.
Bei Boris Nikolai Konrad ist das anders. Der Wissenschaftler und Gedächtnissportler kann sich sehr gut Dinge merken. Bei einer Meisterschaft hat er sich mal ganze 280 Wörter in einer Viertelstunde gemerkt!
Der Fachmann ist überzeugt, dass jeder sein Gedächtnis trainieren kann. «100 Worte in einer Viertelstunde, das kann jeder gesunde Mensch hinbekommen», meint er. Den dpa-Nachrichten für Kinder hat er ein paar Tricks dazu verraten. Die eignen sich auch super zum Lernen für die Schule.
Lernen mit Bildern
Wer Vokabeln lernt, soll sich dazu lustige Bilder überlegen, rät Boris Nikolai Konrad. Das funktioniert so: Für jede zu lernende Vokabel überlegt man sich ein Wort, das so ähnlich klingt. Ein Beispiel: Das englische Wort für Igel ist «hedgehog» (gesprochen: hädschhock). Das klingt fast wie «Ketchup». Man kann sich also einen Igel mit Ketchup auf dem Kopf vorstellen. Beim Vokabeltest denkt man an dieses lustige Bild, um sich zu erinnern.
Auch für den Geschichtsunterricht funktioniert das Lernen mit Bildern, zum Beispiel, wenn man sich Jahreszahlen merken soll. Dabei rät Boris Nikolai Konrad, jeder zweistelligen Zahl ein Bild zuzuordnen. Lernt man zum Beispiel etwas über das Jahr 1989, denkt man sich ein Bild zur 19 aus und eins zur 89. Später setzt man die Bilder zusammen. «Das ist dann wie ein Puzzle», sagt der Gedächtnisweltmeister.
Gedächtnispalast gegen Aufregung
Während eines Tests soll man sich trotz der Aufregung an alle Bilder erinnern. Boris Nikolai Konrads Tipp: Baue dir dazu einen Gedächtnispalast. «Nimm einen Ort, den du gut kennst: dein Kinderzimmer, das Schulgebäude oder auch den Weg zur Schule. Dort stellst du dir die Bilder vor.» Denn egal, wie aufgeregt du bist: An dein Kinderzimmer erinnerst du dich immer. Denk zum Beispiel an den Ketchup-Igel auf deinem Bett. So fischst du ganz schnell die richtige Vokabel dazu aus deinem Gedächtnis.
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