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Das große Ballon-ABC

Von dpa

Seit Tagen schwebt ein großer Ballon durch die Nachrichten. Was können solche unbemannten Riesen-Ballons eigentlich alles und wofür werden sie genutzt? Wir klären auf.

Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

In einem Heißluftballon über die Erde schweben: Davon träumen viele Menschen. Denn wer oben ist, hat einen super Ausblick nach unten. Tatsächlich sind nicht nur Heißluftballons mit Körben für Menschen in der Luft unterwegs, sondern noch jede Menge andere Arten von Ballons.

A wie Ausspionieren

Ein Streit zwischen den Ländern USA und China dreht sich gerade um einen weißen Ballon. Er wurde durch ein Kampfflugzeug der USA abgeschossen. Die USA sagen: Der Ballon war dafür da, militärische Einrichtungen auszuspionieren. China hingegen erklärte: Er sammelte Daten etwa für Wettervorhersagen.

Tatsächlich benutzen Militärs schon seit langer Zeit Ballons. Vor mehr als 200 Jahren flogen Soldaten im Krieg mit angebundenen Ballons in die Luft, um zu schauen, wo der Feind sich versteckt und wie man ihn am besten angreifen kann. Auch heute noch wird mit Ballons spioniert. Mithilfe von Kameras und Mikrofonen am Ballon kann das Militär gegnerische Gebiete fotografieren oder abhören. 

B wie Beobachten

Wetterballons fliegen rund 30 Kilometer hoch. Das ist etwa dreimal höher als normale Flugzeuge. Sie tragen sogenannte Radiosonden. Darin seien verschiedene Messgeräte, sagt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst. Diese beobachten: Wie feucht die Luft ist, woher der Wind weht und wie schnell er ist sowie die Temperatur. Damit können dann bessere Wettervorhersagen gemacht werden. 

Zweimal am Tag lassen die Forschenden so einen Wetterballon starten: morgens und spätabends. Die Ballonhülle besteht aus Latex und ist dehnbar, denn die Luft da oben ist sehr dünn. Auf der Erde sei der Ballon drei bis fünf Meter groß, am höchsten Punkt bis zu 40 Meter, erklärt Andreas Friedrich. Wenn der Ballon am höchsten Punkt angekommen ist, platzt die Hülle und die Sonde fliegt mit einem Fallschirm wieder auf die Erde.

C wie Checken

«Ballons sind quasi die Vorgänger von Satelliten», sagt Philipp Maier. Er ist Raumfahrtforscher an der Universität Stuttgart. Heute können Satelliten mit großen Raketen ins Weltall geschossen werden. Vor etwa 70 Jahren ging das noch nicht. Damals haben Forschende, die das Universum auschecken wollten, Ballons benutzt. 

Heute würden solche Forschungsballons zum Beispiel für Klimaforschung oder physikalische Experimente gebraucht, sagt Philipp Maier. Sie fliegen fast 40 Kilometer hoch. Zum Beispiel werden damit astronomische Teleskope nach oben gebracht. Die Teleskope können dort genauer arbeiten, weil nicht mehr so viel der Lufthülle der Erde im Weg ist. Einige wissenschaftlich Ballons sind richtig groß, rund 100 Meter, und können bis zu 50 Tage in der Luft bleiben.

© dpa-infocom, dpa:230210-99-550318/2