
Als kleines Kind hat sich Abid mit der Krankheit Polio angesteckt. Deswegen humpelt der 12-Jährige und braucht viel Hilfe. Dennoch hält er an seinem Traum fest und besucht weiter die Schule.

Als kleines Kind hat sich Abid mit der Krankheit Polio angesteckt. Deswegen humpelt er und trägt eine Schiene an seinem linken Bein.

Eine Impfhelferin versorgt ein Kind im Land Pakistan mit einer Polio-Impfung.

Gegen Polio gibt es eine Impfung zum Schlucken. Im Land Pakistan sind aber viele Menschen darüber nicht gut informiert.

Bei uns in Deutschland werden viele Menschen schon als Babys gegen Polio geimpft.
Genauso schnell rennen wie die anderen Kinder aus seinem Dorf im Land Pakistan: Das wünscht sich der zwölf Jahre alte Abid. Doch er hat sich als kleines Kind mit einer schlimmen Krankheit angesteckt: Polio. Kinderlähmung sagt man auch dazu.
Steckt sich jemand mit Polio-Viren an, kann das zum Beispiel den Muskeln schaden: Sie entwickeln sich nicht mehr richtig. In ganz schlimmen Fällen werden auch Muskeln gelähmt, die wir zum Atmen brauchen. Dann sterben Menschen daran. Anstecken kann man sich unter anderem über schmutziges Trinkwasser. Ein Mittel zur Heilung gibt es nicht.
Laufen mit speziellen Hilfsmitteln
Wegen der Erkrankung humpelt Abid beim Laufen. Eine Schiene stützt sein linkes Bein. Er trägt auch spezielle Schuhe. «Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich manchmal hinterherhänge, wenn ich an meine Beine und Füße denke», erklärt der Junge. «Wenn wir spielen, nehmen die anderen Kinder Rücksicht auf mich.»
Am liebsten spielt Abid Murmeln oder Cricket. Sein Lieblingsfach in der Schule ist Mathe. «Ich bin wie die anderen Kinder», sagt er. «Aber das Laufen fällt mir schwer.»
Helferinnen verteilen Impfungen
In den meisten Ländern der Welt ist die Krankheit Polio bereits ausgerottet. Auch bei uns in Deutschland hat sich schon lange niemand mehr damit angesteckt. Das liegt wohl auch daran, dass sie meisten Menschen bei uns schon als Babys dagegen geimpft werden.
In Pakistan ist das oft anders. Viele Menschen in Abids Dorf zum Beispiel sind arm und können nicht richtig lesen oder schreiben. Es fällt ihnen schwer, sich über die Krankheit zu informieren. Impfhelfer und Helferinnen ziehen deswegen von Tür zu Tür. Sie sprechen mit den Leuten und verteilen Impfungen zum Schlucken.
Zur Schule gehen und Pilot werden
In Abids Dorf wissen die Leute dank des Jungen aber Bescheid. Sie lassen ihre Kinder impfen. Abids Mutter setzt sich dafür bei ihren Nachbarn auch immer wieder ein. Sie möchte andere Kinder vor der Krankheit bewahren.
Im Alltag braucht Abid viel Hilfe von seiner Familie. «Aber ich möchte nicht wie ein behindertes Kind behandelt werden», sagt er. «Ich werde weiter zur Schule gehen, egal was passiert.» Denn Abid hat ein großes Ziel: «Ich möchte Pilot werden.»
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