

Kenny verbringt alle zwei Wochen Zeit auf einem Hof in Norddeutschland. Der Junge kümmert sich da zum Beispiel um die Ziegen. Er füttert sie, macht Näpfe sauber und spielt mit ihnen. Dafür bekommt Kenny jede Menge Kuscheleinheiten von den Tieren. Das hat eine tolle Wirkung auf den 13-Jährigen: Es bringt ihn zur Ruhe und macht gute Laune.
Denn Kenny hat eine Erkrankung namens ADHS. Leute mit ADHS reagieren häufig anders auf Reize. Sie könne sich schwer konzentrieren und lassen sich schnell ablenken. Von der Schule kommt Kenny deswegen meist schlecht gelaunt nach Hause. Bei den Tieren findet er Trost. Wenn er etwa einen Hund streicheln kann, fällt es ihm leichter, über seine Gefühle zu sprechen.
«Dann frage ich Kenny, wie es Grisu so geht», erzählt ein Hof-Mitarbeiter. Manchmal sagt Kenny dann, der Hund sei «nervös oder aggro». Es stellt sich aber heraus: Eigentlich meint Kenny sich selbst. Der Mann erklärt: «Die Kinder spiegeln das auf die Tiere und reden leichter darüber.» So tun sich Tiere und Menschen gegenseitig gut.
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