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Seehund-Nachwuchs ohne Mama

Von dpa

Hauke-Christian Dittrich/dpa

Von der Mama getrennt und allein gelassen: So geht es jedes Jahr Hunderten jungen Seehunden an den deutschen Küsten. Die Jungtiere werden auch Heuler genannt. Immerhin: Wenn sie Glück haben, werden sie gefunden und in Seehund-Stationen im Norden Deutschlands wieder aufgepäppelt.

Im vergangenen Jahr wurden dort rund 400 Heuler aufgenommen. In der Norddeicher Seehund-Station seien es so viele Tiere gewesen wie nie zuvor, sagte der Leiter Peter Lienau. Grund dafür sei etwa, dass nach den Corona-Jahren wieder mehr Menschen an die Nordseeküste reisten und die Tiere störten.

«Viele, viele Tiere kommen aufgrund von Störungen durch den Menschen zu uns», sagt Peter Lienau. Vor allem Wassersportler oder Wattwanderer kämen oft zu nah an die Sandbänke der Tiere heran. Während die Mütter im Wasser nach Nahrung suchen, lassen sie ihre Jungen auf den Sandbänken allein. Normalerweise kehren die Mütter dorthin zurück. Als Heuler gelten die Jungtiere erst dann, wenn ihre Mütter dauerhaft wegbleiben, zum Beispiel aus Angst vor störenden Menschen.

© dpa-infocom, dpa:230105-99-116294/2