// lieferbeginn readonly Skip to main content

Schnurren und lesen

Von dpa

Dieses Projekt im Tierheim soll Kindern und Katzen gleichzeitig nützen: Dazu lesen die Kinder den Tieren vor.

Joelle und Zoe lesen lieber Katzen vor als Menschen. Denn die Tiere unterbrechen sie dabei nicht, erzählen die Mädchen. Das ist ein Grund, warum die beiden so gern an einem Projekt im Tierheim in Drakenburg in Norddeutschland teilnehmen. «Sie gucken einen dann immer so an, als wenn sie einen verstehen würden», sagt die zehnjährige Joelle. 

Das Projekt heißt «Kinder lesen Katzen vor». Davon sollen beide Vorteile haben: die Menschen und die Tiere. Das ist die Idee dahinter. Die Tiere im Heim gewöhnen sich an Kinder und können so vielleicht besser in eine Familie vermittelt werden. Die Schulkinder machen Fortschritte beim Lesen und fühlen sich insgesamt besser.

Erst lesen, dann schmusen

Welches Buch die Kinder den Tieren vorlesen, entscheiden sie selbst. Joelle zum Beispiel hat «Das große Schrumpfen» aus der Freedom-Reihe mitgebracht, weil sie es so spannend findet und schnell lesen möchte.

Jedes Kind liest ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten. Danach können die Mädchen und Jungen noch ohne Buch mit den Katzen spielen oder schmusen. 

Ruhiger werden

Warum ihr das guttut, erzählt die zwölfjährige Zoe: «Wir hatten hier einmal eine Katze zum Beispiel, die hatte auch Aggressionsprobleme.» Der habe das Vorlesen geholfen, ruhiger zu werden. «Und ich weiß nicht wie, aber mir hilft das, dass ich in der Schule nicht mehr so schnell aggressiv werde.»

Auch Joelle ist froh über das Projekt und sagt: «Also ich fühle mich schon echt stolz, dass ich so was auch machen kann, weil manche Kinder können in meinem Alter auch noch nicht so gut lesen.» Außerdem passieren auch manchmal lustige Sachen, zum Beispiel, dass Katzen an den Büchern herumknabbern.

© dpa-infocom, dpa:250702-930-746839/1